Veröffentlicht inPolitik

Inflation: Raketen-Anstieg der Preise beim Bäcker – wer kann sich das noch leisten?

Auch im April 2024 steigt die Inflation, besonders bemerkbar macht sich der Anstieg beim Bäcker. Die Brötchen-Preise steigen exorbitant.

Die Inflation schlägt vor allem beim Bäcker zu: Brot und Brötchen kosten inzwischen über ein Drittel mehr.
© IMAGO/imagebroker

Inflation: Was kann ich gegen den Preisanstieg tun?

Die Inflation steigt auf Rekordwerte. Doch was ist Inflation und was kann ich gegen den Preisanstieg tun?

Putins Krieg in der Ukraine hatte vor allem in den Jahren 2022 und 2023 drastische Auswirkungen auf die Inflation in Deutschland. Jetzt ist die Lage insgesamt wieder moderater. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die Verbraucherpreise im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,2 Prozent gestiegen.

+++ Das könnte dich auch interessieren: Inflation: Raketen-Anstieg der Preise beim Bäcker – wer kann sich das noch leisten? +++

Bemerkbar machen sich die höheren Preise aktuell aber vor allem bei einem deutschen Kulturgut: den Backwaren. Der Gang zum Bäcker kostet uns immer mehr von unserem Gehalt, das belegt jetzt auch das Statistische Bundesamt. Zwischen den Jahren 2019 und 2023 sind die Preise für Brot und Brötchen um mehr als ein Drittel (34,4 Prozent) gestiegen!

„Kosten-Tsunami“: Wie lange kann man sich das Brot noch leisten?

Damit übertrumpft der Preisanstieg beim Bäcker sogar die durchschnittliche Inflationsrate der letzten vier Jahre in Höhe von 17,3 Prozent deutlich. Dass ausgerechnet die Bäcker die Preise derart erhöhen müssen, ist jedoch nur eine logische Konsequenz.


Mehr Nachrichten für dich:


Denn es ist ihr Handwerk, dass mit den brutalen Fakten konfrontiert wird: die explodierten Energie- und Rohstoffpreise. Roland Ermer, Präsident des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks, spricht gegenüber der „Bild“ von einem „Kosten-Tsunami“, der das Handwerk voll erwischt hat.

Die Bäckereibetreiber hätten zusätzlich die Löhne für ihre Mitarbeiter erhöhen müssen, um den Lohnabstand zu anderen Branchen halten zu können und ihr Personal nicht zu verlieren. Kompensieren könne man diese Entwicklung nur durch Preiserhöhungen.

Inflation: Preiskampf „gegen Discounter und Back-Shops“ nicht zu gewinnen

Ans Aufgeben denken die Bäcker aber nicht und hoffen auf das Verständnis der Kunden. Der Präsident verspricht, dass das Bäckerhandwerk ein Grundversorger bleibt.

„Unsere Innungsbäcker möchten alle in diesem Land mit Backwaren versorgen, können dies aber nur zu flächendeckend bezahlbaren Preisen, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Im Kampf um die besten Preise kann das Bäckerhandwerk gegen Discounter und Back-Shops nicht gewinnen, dafür aber mit handwerklich hergestellter Qualität und individueller Vielfalt überzeugen.“

Roland Ermer, Präsident des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks, gegenüber der „Bild“

Immerhin hat die Brot-Inflation in den letzten Wochen etwas nachgelassen. Im März 2024 kosteten die Backwaren 2,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.