Dem Bericht zufolge verblieben die Gotteshäuser teils in kirchlicher Hand und wurden „einer neuen Nutzung zugeführt“, andere seien verkauft worden. Ein dritter Teil wurde schließlich abgerissen – nach Angaben der Diözesen rund 140 Gebäude seit dem Jahr 2000. Zwei der insgesamt 27 Bistümer hätten keine genauen Angaben liefern können, heißt es.
Die Zahlen seien in Deutschland sehr ungleich verteilt. Im Bistum Mainz etwa seien seit der Jahrtausendwende keine Kirchen geschlossen oder abgebrochen worden; die gelte auch für einige süddeutsche Diözesen.
Allein Ruhrbistum Essen schloss 105 Kirchen
Anderenorts hingegen habe es zahlreiche Kirchenschließungen und Abrisse gegeben: So wurden dem Bericht zufolge im Bistum Essen 105 Kirchen geschlossen, 52 profaniert (entweiht) und 31 abgerissen. Das ist ein Fünftel der bundesweiten Gesamtzahl von Schließungen. Im Bistum Münster wurden 55 Gotteshäuser profaniert und 24 abgebrochen. In ganz Deutschland gibt es rund 24.000 katholische Kirchen und Kapellen.
Die Deutsche Bischofskonferenz hatte im Jahr 2003 zum Umgang mit nicht mehr genutzten Gotteshäusern erklärt: „Der Erhalt durch Umnutzung ist dem Abbruch vorzuziehen, der immer nur ,ultima ratio’ sein kann.“ Vorrangig sei „die Suche nach einer weiteren liturgischen Nutzung durch die eigene Kirche oder andere christliche Kirchen und kirchliche Gemeinschaften“.
Mitgliederzahlen gehen weiter zurück
Die katholische und die evangelische Kirche haben seit vielen Jahren mit einem Rückgang der Mitgliederzahlen zu kämpfen. Auch 2016 ging die Zahl der Gläubigen zurück, wenn auch weniger stark als 2015.
Bei den Katholiken gab es 2015 noch 182.000 Austritte, 2016 waren es 162.000. Verließen 2015 noch 210.000 Menschen die evangelische Kirche, waren es ein Jahr später nur 190.000. 2016 gehörten 21,9 Millionen Menschen der evangelischen und 23,6 Millionen der katholischen Kirche an. (W.B.)