Die Energiekosten kennen nur einen Trend. Und zwar nach oben! Was sogar Normalverdiener in die Knie zwingt, bedeutet für Geringverdiener und Hartz–4–Empfänger eine Katastrophe!
Eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag offenbart nun die prekäre Situation vieler Hartz–4–Bezieher. Rund 400.000 Haushalte sind davon betroffen!
Hartz 4: 15 Prozent mussten Miet–und Heizkosten selbst tragen
Demnach mussten 2021 15 Prozent aller Hartz–IV–Haushalte einen Teil ihrer Miet–und Heizkosten selbst tragen. Dabei müssten die Kommunen eigentlich nach dem Gesetz die Kosten für Unterkunft und Heizung in tatsächlicher Höhe bis zu einer „angemessenen“ Obergrenze übernehmen und so das Existenzminimum beim Wohnen sichern.
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Doch die Rechnung müsse angepasst werden, sagen Kritiker. „Eigentlich müssten die Jobcenter die gestiegenen Heizkosten übernehmen, aber viele Kommunen haben die Preisentwicklung noch nicht in ihre Richtlinien eingepreist“, erklärte die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, um dann folgende Forderung aufzustellen.
Hartz 4: Linke fordert Anpassung
„Ich fordere die Bundesregierung auf, sofort bundesweite Standards für die volle Übernahme von Wohn–und Heizkosten einzuführen. Sonst droht ein kalter Winter der Angst für Menschen in Hartz IV – und eine heiße Saison für Sozialgerichte, die für tausende Menschen Schulden und Energiesperren abwenden müssen.“
2020 betrug die Wohnkostenlücke im Durchschnitt 86 Euro im Monat. Die Wohnkostenlücke ist die Differenz, die Hartz–4–Empfänger selbst bezahlen müssen. 2021 waren es schon 91 Euro. Es müsse schnell gehandelt werden, so die Linkspolitikerin. Sonst drohe ein „Desaster“. (jfo)