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„Hart aber fair“: WDR zieht Konsequenzen wegen „familiärer Verbindung“

Ausgelöst durch die rbb-Affäre stehen die ARD-Sendeanstalten seit Wochen auf dem Prüfstand. Die Vorwürfe beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk reichen von Vetternwirtschaft über Machtmissbrauch bis hin zu persönlichen Bereicherungen. Jetzt rückt auch der WDR in den Fokus: Es geht um eine familiäre Verbindung des Programmdirektors Jörg Schönenborn. Der Neffe seiner Frau soll in leitender Position bei „Ansager […]

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Das ist der NDR

Das musst du über den Norddeutsche Rundfunk (NDR) wissen.

Ausgelöst durch die rbb-Affäre stehen die ARD-Sendeanstalten seit Wochen auf dem Prüfstand. Die Vorwürfe beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk reichen von Vetternwirtschaft über Machtmissbrauch bis hin zu persönlichen Bereicherungen.

Jetzt rückt auch der WDR in den Fokus: Es geht um eine familiäre Verbindung des Programmdirektors Jörg Schönenborn. Der Neffe seiner Frau soll in leitender Position bei „Ansager & Schnipselmann“ arbeiten – der externen Produktionsfirma, die auch die Talkshow „hart aber fair“ produziert.

WDR verschärft Abläufe in der Sendung

Offenbar um den Vorwurf von Vetternwirtschaft zu vermeiden, hat Schönenborn sich direkt an den WDR-Intendanten, Tom Buhrow, gewendet. Künftig sollte demnach eine zusätzliche Entscheidungsinstanz bei der Sendung „hart aber fair“ eingesetzt werden. Diesen Vorschlag setzt Buhrow um.

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Neue Vorwürfe treffen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Jetzt rückt der WDR in den Fokus und geht mit einem ungewöhnlichen Schritt an die Öffentlichkeit. Foto: IMAGO / Michael Gstettenbauer

Wie der WDR am Freitag (16.09.) mitteilte, soll künftig die andere Programmdirektorin, Andrea Schafarczyk, als weitere leitende Mitarbeiterin Verantwortung übernehmen. Damit solle jeglicher Anschein vermieden werden, dass sich private und dienstliche Angelegenheiten berühren, so der WDR.

WDR-Programmdirektor wegen Medienrecherchen unter Druck?

Wie „Die Welt“ berichtet, wollte Schönenborn einer möglichen Berichterstattung darüber zuvorkommen. Er wolle „die Geschichte selbst erzählen, bevor sie womöglich in der Zeitung steht“ – berichtete die „Welt“.

Sie beruft sich dabei auf eine redaktionsinterne E-Mail, in der Schönenborn die Mitarbeitenden über die Umstände informiert haben soll. Dem Bericht zufolge, saß offenbar auch schon ein weiteres Medium an der Recherche.


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WDR: Familiäre Verbindung soll in Redaktion bekannt gewesen sein

Der Sender gibt an, dass man im redaktionellen Umfeld der Sendung „hart aber fair“ von der familiären Verbindung gewusst habe. Öffentlich wurde diese laut „Welt“ erst durch mehrere WDR-Mitarbeitenden, die sich an die Zeitung gewendet hatten.

Die Polit-Sendung „hart aber fair“ im Ersten wird von Frank Plasberg moderiert, der seit 2005 auch Geschäftsführer der Produktionsfirma „Ansager & Schnipselmann“ ist. (mars)