Angespannte Stimmung bei „Hart aber fair“. In der ARD-Talkshow ging es um das Impfen und eine mögliche Impfpflicht. Bald schon bestimmte die Philosophin Dr. Svenja Flaßpöhler die Runde und sorgte für viel Widerspruch.
Flaßpöhler legte sich auch mehrfach mit „Hart aber fair“-Moderator Frank Plasberg an.
Hart aber fair (ARD): Eklat in der Sendung! Philosophin legt sich mit Plasberg an
Es sei falsch, „Menschen zu kriminalisieren, die von ihrem Recht gebraucht machen, Eingriffe in ihren Körper abzulehnen“, so die Chefredakteurin des „Philosophie Magazins“ schon zum Start der Debatte. Die Ungeimpfen würden als ein „dummes Kollektiv“ hingestellt, kritisierte sie.
Man müsse aber das Recht auf Selbstbestimmung akzeptieren, forderte Flaßpöhler. Vielleicht hätten manche mit anderen Impfungen schlechte Erfahrungen gemacht und würden sich daher in einer Risikoabwägung gegen eine Corona-Impfung entscheiden.
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Der Dortmunder Immunologe Carsten Watzl hielt dagegen. Er stelle fest, dass viele Menschen eine irrationale Angst vor der Impfung haben, weil „sehr viele Leute vor dieser Impfung auch gewarnt haben und Angst gemacht haben mit wirklichen Lügen“. Etwa, dass die Impfung unfruchtbar mache oder die Gene verändere.
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Corona in Deutschland (Stand 16. November)
- 7-Tage-Inzidenz: 312,4
- Neue Covid-19-Fälle: 32.048
- Corona-Todesfälle insgesamt: 97.980
- Anteil der vollständig Geimpften: 67,5 Prozent
- Anteil der Booster-Geimpften: 4,6 Prozent
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Hart aber fair (ARD): Flaßpöhler bringt Stephan Weil auf die Palme
Kurz darauf beklagte Flaßpöhler eine einseitige und nicht ausgewogene Berichterstattung der Medien in der Corona-Krise. Das wiederum brachte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) auf die Palme: „Dass hier einseitig berichtet wird, sagen Sie, wo das der Fall ist! Man wird ja wohl noch über ein paar Fakten berichten dürfen“, empörte sich der Niedersachse.
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Journalist Georg Mascolo räumte ein, dass die Medien Fehler gemacht haben, redete der Philosophin dann aber ins Gewissen: „Ehrlich gesagt, Frau Flaßpöhler, ich verstehe es nicht. Die beiden wesentlichsten Zahlen sind, dass wir jetzt bei fünf Millionen Infizierten sind und demnächst sind wir bei 100.000 Toten. Insofern: Wohin führt ihre Argumentation?“
Immunologe Watzl beklagte andersherum eine einseitige Berichterstattung. Aus seiner Sicht werde viel zu wenig berichtet, wie „sicher und effektiv die Impfungen sind“. Er höre immer wieder die gleichen Vorurteile, hartnäckige Gerüchte würden sich halten.
Eklat bei Hart aber fair (ARD): „Böswillige Unterstellung“
Dann kam es zum Eklat in der Sendung. Plasberg leitete einen Einspielfilm über die Effektivität des Impfens mit einen Seitenhieb gegen Flaßpöhler ein, die ihm vielleicht nun Impf-Propaganda vorwerfen könne. Das wollte sich die Chefredakteurin nicht bieten lassen.
Sie fühlte sich in die Querdenker-Ecke gedrängt: „Mein Eindruck ist, Sie versuchen mich, obwohl ich wirklich versuche, sehr sachlich zu argumentieren, in genau diese Ecke zu schieben, indem Sie mir jetzt irgendwie unterstellen, ich würde davon reden, dass ist jetzt eine Propagandaveranstaltung.“ Das sei „lächerlich und eine böswillige Unterstellung“.
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Plasberg bestritt das und entgegnete, dass er ihr viel Raum in der Sendung gebe, um ihre Meinungen darzustellen.
Es wurde jedoch noch abstruser: Flaßpöhler verglich das Corona-Risiko mit dem Gesundheitsrisiko für Motorradfahrer oder Raucher. „Wir würden nie auf die Idee kommen, dass diese Leute selbstverschuldet krank werden“, so ihre Argumentation. Dort lasse man Unvernunft gelten.
Hart aber fair (ARD): Tübinger Pandemiebeauftragte hält Philosophin eine Standpauke
Nun platzte es aus der Pandemiebauftragten des Kreises Tübingen, Dr. Lisa Federle, heraus: „Es ist ein riesen Unterschied, ob jemand raucht für sich selber und damit seine Lunge schädigt.“ Schließlich habe man genau deshalb das Rauchverbot in Lokalen eingeführt. „Das sei auch eine Freiheitseinschränkung“, so Federle.
Sowieso wirkte sie ermüdet von der ganzen Diskussion um Freiheitsrechte, denn „in der Zwischenzeit vermehrt sich das Virus fröhlich munter weiter“. Diese Diskussion sei typisch für unsere Gesellschaft, deshalb komme man nicht voran.
Später teilte die Ärztin nochmal gegen Flaßpöhler aus, die aus ihrer Sicht das Corona-Risiko bagatelisiere. Wenn Menschen mit einem Herzinfarkt 70 Kilometer weiter transportiert werden müssten zur nächsten freien Klinik, der Rettungsdienst total überlastet sei, „dann kann man nicht mehr diskutieren über Freiheit und Demokratie und sonst was. Die Menschen haben einfach ein Recht am leben zu bleiben!“
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Letzter Schlagabtausch zwischen Flaßpöhler und Plasberg: „Sie haben ein völlig anderes Demokratieverständnis als ich“
Einen letzten Schlagabtausch zwischen Moderator Plasberg und Gästin Flaßpöhler gab es dann noch. Wieder echauffierte sich die Philosophin über eine Anmoderation des ARD-Mannes. Er verglich den Lockdown für Ungeimpfte in Österreich mit den Druck, den man auf ein Kind aufbauen müsse, um eine Verhaltensänderung zu bewirken. Flaßpöhler konnte über dieses Bild nur den Kopf schütteln: „Sie haben ein völlig anderes Demokratieverständnis als ich“. Es gehe hier um mündige Bürger.
Eine deutliche Replik bekam sie an dieser Stelle von Journalist Mascolo. Er kritisierte an Flaßpöhler gerichtet „die Art und Weise, wie Sie diese komplexen und schwierigen Entscheidungen auf eine Argumentation herunterbrechen, die der Sache nicht angemessen ist“.
Hier kannst du die ganze Folge von „Hart aber fair“ in der ARD-Mediathek sehen.
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