Genauso wie SPD, CDU, CSU und FDP finanzieren die Grünen ihre Parteitage mit Sponsorengeldern. Anders als die anderen großen Parteien gehen die Grünen damit äußerst transparent um. Auf den Cent genau kann man nachlesen, welche Unternehmen Geld gegeben haben.
Ein spannender Blick auf die Liste der Finanzspritzen ist somit für alle möglich. Doch es bleiben noch einige Fragen offen.
Sponsoren beim Grünen-Parteitag: Einige Überraschungen dabei
Im World Conference Center in Bonn können die Delegierten mal durchatmen, wenn es in der Halle zu stickig wird. An Infotischen in der unteren Ebene des Foyers gibt es reichlich Präsente und Infomaterial der Sponsoren.
Die Liste der Geldgeber ist lang – und die Grünen machen daraus kein Geheimnis. Insgesamt 41 Unternehmen werden aufgelistet, für deren Unterstützung sich die Partei bedankt. Die Nichtregierungsorganisation Abgeordnetenwatch.de kritisiert aber direkt: „Dieser Parteitag wird Ihnen präsentiert von der Immobilienlobby, Bayer und den privaten Krankenversicherungen…“
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Tatsächlich scheinen mehrere Sponsoren nicht wirklich grünennah zu sein. Sie haben sich zuletzt mehrfach kritisch mit der Linie der Partei auseinandergesetzt. Beispielsweise der Arbeitgeberverband Gesamtmetall, der Zentralverband Geflügelwirtschaft, der Deutsche Bauernverband oder eben der Verband der Privaten Krankenversicherungen. Doch trotz der politischen Distanz finanzierten die Lobby-Verbände den Parteitag mit.
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Top-Sponsor der Öko-Partei ist ausgerechnet dieser Lobby-Verband
Die Grünen legen offen, dass sie insgesamt 249.593 Euro an Fundraising-Geldern vor dem Parteitag eingenommen haben. Top-Sponsoren sind dabei ausgerechnet die Vertreter der Geflügelwirtschaft (14.625 Euro) vor dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe (13.162,50 Euro) und dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (13.000 Euro). Ebenfalls sehr spendabel: Die Agentur für Erneuerbare Energie e.V. (11.375 Euro). Das passt aber besser ins (Welt-)Bild.
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Die Automobilwirtschaft gehört nicht zu den Sponsoren des Parteitags. Wenig überraschend, so fordert beispielsweise ein Antrag ein strenges Sonntagsfahrverbot auf Autobahnen angesichts der Energiekrise.