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Gerhard Schröder rechnet mit SPD ab: „Armselige Leute“

Gerhard Schröder wird 80. Die ARD bringt eine Doku heraus, die einen golfspielenden Altkanzler zeigt, der ordentlich gegen die SPD austeilt.

Gerhard Schröder
© IMAGO/ari

Altkanzler Schröder hat keinen Anspruch auf staatlich finanziertes Büro

Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat keinen Anspruch auf ein staatlich finanziertes Büro: Das Berliner Verwaltungsgericht wies eine Klage des 79-Jährigen gegen einen Beschluss des Bundestags als unzulässig ab. Die Richter ließen jedoch eine Berufung zu.

Gerhard Schröder wird 80. Zu diesem Anlass hat die ARD die Dokumentation „Außer Dienst? Die Gerhard Schröder Story“ herausgebracht, die einen golfspielenden Altkanzler zeigt, der ordentlich gegen die SPD austeilt.

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In der Doku wird beschrieben, dass Gerhard Schröder schon immer polarisiert habe. „Auch zum 80. Geburtstag des ehemaligen Bundeskanzlers arbeitet sich Deutschland an ihm ab. An seiner Freundschaft zu Wladimir Putin hält der Sozialdemokrat fest – trotz des Kriegs Russlands gegen die Ukraine. Und auch seinen Posten bei der Nord Stream 2 AG will Schröder nicht aufgeben. Sein gesamtes politisches Vermächtnis steht daher in Frage. In der Dokumentation konfrontiert Reporter Lucas Stratmann Altkanzler Schröder mit der Kritik und begleitet ihn von Hannover bis nach China. “

Scholz: „Es wäre am besten Gerhard Schröder würde seine Posten niederlegen“

Stimmen führender Politiker der SPD werden eingeblendet. Olaf Scholz ist zu sehen, der sagt: „Es wäre am besten Gerhard Schröder würde seine Posten niederlegen.“ Lars Klingbeil macht klar: „Das was Gerhard Schröder als politische Meinung vertritt, das hat nichts mit der Position der SPD zu tun.“

„Fühlen Sie sich denn in der Debatte um ihre Person gerade isoliert“, fragt der Journalist Stratmann den ehemaligen Politiker. Dazu Schröder: „Nein, das kann ich überhaupt nicht sagen, ganz im Gegenteil. Sowohl in der SPD nicht – vielleicht ein paar Funktionäre wie Herr Kühnert, die sind aber nicht bedeutend – von daher, das ist überhaupt nicht der Fall und ich glaube in den Grundorganisationen schon gar nicht.“

Schröder: „Gut, das sind eben armselige Leute“

„Gut“, interveniert der ARD-Mann, „aber dennoch hat die Bundestagsfraktion auch mitgestimmt, Ihnen die Mittel für das Büro zu streichen, beispielsweise.“

Darauf findet der SPD-Altkanzler deutliche Worte. „Gut, das sind eben armselige Leute, was soll man da sagen? Von daher, das stört mich nicht wirklich. Wir wollen wir mal sehen, wie das ausgeht. Ich überlebe auch ohne“, so Schröder.



„Klar, aber deshalb frage ich nach der Isolation…“, bleibt der Reporter hartnäckig. „Wieso“, zeigt sich Gerhard Schröder resolut. Und weiter: „Die wollten mich ja sogar ausschließen. Aber das haben sie halt nicht hinbekommen, weil es gibt da eben doch noch Leute, die rechtsstaatlich denken. Also ich fühle mich jedenfalls nicht isoliert. Anstelle der SPD würde ich mal nachdenken: Wie kommt das eigentlich, dass sie hinter der AfD in Umfragen ist? Das ist doch die zentrale Frage und nicht, was mit meiner Mitgliedschaft passiert.“