Was verdienen eigentlich Hausärzte? Eine Frage, die sich schon viele gestellt haben dürften. Hier die Antwort. Ist es angemessen?
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Hausarzt David Reckers beantwortet diese Frage auf Instagram, wo er als „der.hausarzt1“ einen Kanal betreibt, in dem er Themen aus seiner Berufssparte aufgreift. In einem seiner Videos greift er das Thema Gehalt auf!
Reckers: „Hausärzte oft als Großverdiener dargestellt“
„Hausärzte werden in den Medien oft als Großverdiener dargestellt, die über 200.000 Euro im Jahr verdienen, für ein paar Krankschreibungen und nette Ratschläge. Außerdem arbeiten Hausärzte ja auch viel weniger, weil viele Praxen ja manchmal nur halbtags offen sind“, leitet Reckers ein.
Doch die Realität sehe anders aus. Er rechnet vor: „Von den Gesamteinnahmen der Praxis werden alle Aufwendungen abgezogen. Das sind in einer Hausartpraxis etwa 50 Prozent. In anderen Fachrichtungen können diese Kosten deutlich höher sein. Dieser Reinertrag war – laut Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung – im Jahr 2020 durchschnittlich 173.000 Euro. Das ist dann quasi das Bruttoeinkommen eines Hausarztes pro Jahr.“ Doch was bedeutet das in netto?
Davon gingen, so Reckers, alleine 28.000 Euro für die Ärzteversorgung, da die Ärzte nicht in die Deutsche Rentenversicherung einzahlen würden, und sie ein eigenes Ärzteversorgungswerk hätten. Zudem müsse die Krankenversicherung gezahlt werden, was sicherlich 10.000 Euro im Jahr ausmachen würde.
Und: Es fallen noch eine Einkommenssteuer von schätzungsweise 42 Prozent an. „Das heißt: Am Ende bleibt durchschnittlich ein Nettogehalt von 85.555 Euro pro Jahr übrig. Das entspricht 7.130 Euro netto im Monat.“ Findest du, dass das ein angemessenes Gehalt für einen niedergelassenen Arzt ist, der die Verantwortung für eine Praxis hat?
Zuletzt forderten die Hausärzte höhere Honorare. Doch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erteilte dem eine Absage. „Die Forderung nach mehr Geld halte ich nicht für begründet“, sagte er. „Außer in der Schweiz wird in Europa in den Praxen nirgendwo so gut verdient wie in Deutschland. Die Spielräume für Honorarzuwächse – die sehe ich nicht.“