Veröffentlicht inPolitik

Favorit Selenskyj: Das spricht dafür, dass er den Friedensnobelpreis 2023 abstaubt

Am Freitag wird der Preisträger des Friedensnobelpreises bekannt gegeben. In den Wettbüros wird Selenskyj als heißer Favorit gehandelt.

selenskyj.jpg
© IMAGO / ZUMA Wire

USA liefern der Ukraine umstrittene Streumunition

Die USA liefern der Ukraine im Krieg gegen Russland trotz Bedenken der westlichen Verbündeten umstrittene Streumunition. Die von vielen Ländern geächtete Munition ist Teil eines neuen Rüstungspakets für die Ukraine.

Am Freitag ist es soweit: Am 6. Oktober wird der Träger des Friedensnobelpreises 2023 bekannt gegeben. Inmitten eines Jahres, das von Wetterextremen und politischen Konflikten geprägt ist, soll der Friedensnobelpreis Hoffnung geben. Unter den vielen Namen, die als mögliche Preisträger gehandelt werden, sticht einer besonders hervor: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.

Schon 2022 galt er als heißer Anwärter, und britische Wettbüros sehen ihn derzeit als Top-Favorit auf den Preis. Mehrere Gründe sprechen für den ukrainischen Präsidenten.

Friedensnobelpreis 2023: Zweithöchste Anzahl an Nominierungen

Mit insgesamt 351 Nominierungen, darunter 259 Einzelpersonen und 92 Organisationen, ist 2023 das Jahr mit der zweithöchsten Anzahl an Nominierungen für den renommierten Preis seit seiner Einführung.

Die Welt schaut auf die aktuellen Ereignisse in Russland und der Ukraine, wo der Krieg weiter tobt, und auch die politischen Umbrüche in Afghanistan und dem Iran sind nicht unbemerkt geblieben. Doch auch die Auswirkungen des Klimawandels mit verheerenden Bränden und Überschwemmungen in Ländern wie Griechenland und Pakistan erschüttern die Welt. In diesem Jahr stehen vor allem Klimaschützer und Menschenrechtsaktivisten im Vordergrund.

Selenskyj vorne in den Wettbüros

In den Wettbüros wird hingegen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj die größte Chance zugerechnet. Denn obwohl sich die Ukraine nach wie vor im russischen Angriffskrieg befindet, hat sich Selenskyj durch seine unermüdlichen Bemühungen um den Frieden in der Region internationale Anerkennung erworben.

Sein jüngster Besuch bei seinen Truppen im Nordosten des Landes hat gezeigt, dass er bereit ist, in diesen schwierigen Zeiten an vorderster Front zu stehen und seinem Land zu dienen.

Anerkennung seiner Friedensbemühungen

Einige sind der Meinung, dass die Verleihung des Friedensnobelpreises an Selenskyj nicht nur eine Anerkennung seiner Friedensbemühungen wäre, sondern auch ein starkes Signal an die Welt – und insbesondere an Russland. Zudem ist Selenskij zu einem Symbol für staatliche Integrität geworden, was international wichtiger denn je erscheint.

Dan Smith vom internationalen Friedensforschungsinstitut Sipri ist jedoch der Meinung, dass Selenskyj den Preis erst verdiene, wenn die Ukraine bereits in eine friedliche Zukunft geführt wurde. Andere glauben wiederum, dass seine bisherigen Bemühungen bereits jetzt Anerkennung verdienen.

Menschenrechtsaktivisten gelten als Favoriten

Neben Selenskyj gibt es zahlreiche weitere würdige Kandidaten, darunter Menschenrechtsaktivisten wie Narges Mohammadi aus dem Iran und Mahbouba Seraj aus Afghanistan. Mohammadi, die sich für Frauenrechte und die Abschaffung der Todesstrafe einsetzt, ist eine der Hauptfavoritinnen. Ihre Nominierung wäre eine Anerkennung ihres mutigen Einsatzes gegen die Brutalität des iranischen Regimes. Auch die Aktivistin Mahbouba Seraj aus Afghanistan wird hoch gehandelt. Sie setzt sich für Opfer häuslicher Gewalt und Kinder ein.

Greta Thunberg wird auch als Anwärterin auf Friedensnobelpreis gehandelt

Auch internationale Gerichte, die sich für Menschenrechte einsetzen, stehen im Fokus der Spekulationen. Aufgrund der zunehmenden Relevanz des Klimawandels könnte auch die Klimaaktivistin und Kopf von Fridays-For-Future Greta Thunberg den Preis erhalten. Die 20-jährige schwedische Klimaaktivistin ist ein Dauergast auf der Nominierungsliste für den Friedensnobelpreis.



Klare Botschaft an die Welt

Ob Selenskyj der diesjährige Preisträger wird bleibt bis morgen abzuwarten. Unabhängig davon steht fest, dass die Wahl des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers eine klare Botschaft an die Welt sendet. Die offizielle Preisverleihung findet wie jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel, statt.