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Fluggäste haben ihre Angst vor „Nacktscannern“ abgelegt

Fluggäste haben ihre Angst vor „Nacktscannern“ abgelegt

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Körperscanner Flughafen Düsseldorf Foto: Archiv/WAZ FotoPool
Die Vorbehalte gegen die „Nacktscanner“ am Flughafen waren riesig — nicht zuletzt wegen des verpatzten Testlaufs, bei dem sogar Schweißflecken oder künstliche Darmausgänge zum Fehlalarm geführt hatten. Jetzt sind die Körperscanner technisch ausgereift.

Essen. 

Erst waren sie als „Nacktscanner“ verpönt. Doch jetzt, nach einer Überarbeitung der Darstellungstechnik, lassen sich immer mehr Fluggäste von Körperscannern durchleuchten. Drei sind am Flughafen Düsseldorf seit Mai letzten Jahres aufgebaut worden. Knapp 10.000 Passagiere haben sie dort seither genutzt, geht aus einer Bilanz hervor, die die Bundesregierung zieht. Bundesweit checkte die Bundespolizei 125.000 Menschen auf diese Weise.

Seit der Entdeckung von geschmuggelten Messern in Tablet-PCs auf den Flughäfen Frankfurt und München ist die Antenne für ein höheres Maß an Sicherheit ohnehin wieder ausgefahren. Auch verlangen die Amerikaner, dass auf bestimmten Flügen in die USA keine Handys mit leeren Akkus mitgeführt werden dürfen. „Derzeit wird geprüft, wie viele Körperscanner an welchen Standorten zusätzlich eingesetzt werden sollen“, kündigt das Innenministerium an, das auf anderen NRW-Flughäfen – in Köln/Bonn und Dortmund – noch keine Detektoren einsetzt.

Die Beschaffung ist keine billige Sache. 200.000 Euro pro Stück kosten die elektronischen Durchleuchter. Oft sind auch bauliche Veränderungen in den Terminals nötig, zum Beispiel eine Verstärkung der Böden.

Nicht geeignet für Zweimeter-Hünen und kleine Kinder

In Deutschland ist die Nutzung der Geräte, mit der am Körper getragener Sprengstoff entdeckt werden kann, noch freiwillig. „Möchte der Fluggast nicht mit dem Körperscanner kontrolliert werden, erfolgt die Sicherheitskontrolle mit einer anderen Methode“, versichert das Bundesinnenministerium. Überdies können nicht alle Fluggäste so überprüft werden. Wer über zwei Meter groß ist, passt gar nicht ins Gerät. Und bei Kindern unter einem Meter schlägt die Elektronik auch nicht an.

Die Gründe, Abstand zu den Scannern zu halten, haben sich erledigt, glaubt die Bundespolizei. Zum einen wird auf dem Bildschirm nicht mehr der Körper unter der Kleidung dargestellt, sondern nur eine Art Strichmännchen. Zum anderen konnten die Techniker die enorme Zahl von Fehlalarmen reduzieren, die noch beim ersten und dann abgebrochenen Testlauf auf dem Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel Ärger gemacht hatten.

Schweißflecken und sogar künstliche Darmausgänge bei den Passagieren hatte in Hamburg dazu geführt, dass in 45 Prozent der Fälle ein falscher Verdacht aufgekommen war. Jetzt aber bestünden weder technische noch datenschutzrechtliche oder gesundheitliche Vorbehalte gegen die Nutzung der Körperscanner, versichert der Staat.