Schon seit Jahren kaufen Kunden viele ihrer Güter wie Kleidung, Möbel oder Technik online. Besonders die Corona-Krise sorgte für einen regelrechten Shopping-Boom. Doch bald sorgt eine neue EU-Regelung für Unmut.
So will die EU-Kommission die weitgehende Zollfreiheit auf günstige Waren kippen. Wer in Zukunft im Internet bei Händlern aus Nicht-EU-Staaten bestellt, muss wohl deshalb mit höheren Preisen rechnen.
EU-Regelung sorgt für hohe Preise
Geht es nach den Plänen der EU-Kommission, dürften Online-Einkäufe bei Anbietern außerhalb der Europäischen Union in Zukunft teurer werden. Ein Vorschlag der Kommission sieht vor, dass zahlreiche Waren unter 150 Euro zollpflichtig werden. Das kündigte EU-Kommissar Paolo Gentiloni am Mittwoch (7. Juni) in Brüssel an. Dadurch soll es für Verbraucher zu einem Preisanstieg bei Waren von geringem Wert kommen – bislang fallen keine Zoll-Kosten an, wenn der Warenwert unter 150 Euro liegt. Ausnahmen gibt es laut Kommission nur wenige Produkte, etwa für Tabak oder Parfüm.
Der Online-Handel hat in den letzten Jahren zu mehr Lieferungen kleiner Warenpakete mit geringem Wert in die EU geführt. Gleichzeitig benötigt der elektronische Handel durch die derzeitige Zollbefreiung für Waren im Wert von weniger als 150 Euro viel Betreuung durch den Zoll. Fällt die Zollbefreiung für diese Waren weg, könnten der EU etwa eine Milliarde Euro im Jahr mehr zur Verfügung stehen.
EU-Regelung sorgt für hohe Preise
Mit der Reform sollen nun vor allem Online-Shoppingportale dafür verantwortlich gemacht werden, dass die Zölle und die Mehrwertsteuer beim Kauf gezahlt werden. Somit erwarten Verbraucher keine versteckten Gebühren oder unerwartetem Papierkram mehr, wenn das Paket ankommt. „Die Reform wird den Verbrauchern in der EU auch die Gewissheit geben, dass die Waren, die sie kaufen, ordnungsgemäß kontrolliert werden, für sie und ihre Familien sicher sind und den EU-Nachhaltigkeitsstandards entsprechen“, sagte eine Sprecherin.
Mehr News:
Darüber hinaus ermutigt die derzeitige Befreiung die Verkäufer, größere Sendungen in kleinere Pakete aufzuteilen, wenn sie in die EU versandt werden. Das führt wiederum zu mehr Verpackungsmüll und einem höheren CO2-Ausstoß. Noch sind die Reformpläne nur ein Vorschlag der Kommission, als nächstes müssen die Staaten der Europäischen Union und das Parlament diesem noch zustimmen.