Er kann es nicht lassen! Nur einen Tag nach seinem Besuch in Berlin sorgte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erneut für einen diplomatischen Eklat! Noch auf seinem Rückflug und wieder daheim in der Türkei polterte er gegen die deutsche Staatsführung um Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
+++ Auch spannend: Erdogan und Scholz zoffen sich vor Journalisten +++
Auch gegen Israel teilte Erdogan erneut heftig aus – mit teilweise unbelegten Vorwürfen.
Erdogan in Deutschland – es gibt ein Nachspiel
Der Westen sei an die „imperialistischen Ideale der Kreuzritter gebunden“, behauptete Erdogan laut der Nachrichtenagentur Anadolu. Als wären wir noch im Jahr 1100, im tiefsten Mittelalter.
+++ Passend zum Thema: Erdogan-Besuch: Die ganze Doppelmoral der deutschen Außenpolitik +++
„Leider habe ich das bei meinem Besuch in Deutschland erlebt. Der deutsche Präsident vertritt die gleiche Denkweise“, berichtet weiter „zeit.de“ über den Wortlaut Erdogans in einer späteren Rede in der Türkei. „Ich habe das beim Präsidenten gesehen und bei dem anderen auch.“ Mit „dem anderen“ meinte er Kanzler Olaf Scholz.
Erdogan stellt sich klar gegen Israel. Er kritisiert, dass Deutschland zu den Ländern in der UN-Vollversammlung gehört hat, die sich bei der Frage eines humanitären Waffenstillstand enthielten.
+++ Mehr über Erdogan auf der Themsenseite +++
Israel als „Terrorstaat“ verunglimpft
Der Besuch des türkischen Präsidenten war wegen dessen verbaler Attacken gegen Israel im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg umstritten. Erdogan hatte die Ermordung Hunderter israelischer Zivilisten am 7. Oktober zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als „Befreiungsorganisation“ bezeichnet. Er bezeichnet Israel wiederum als „Terrorstaat“.
Weitere Nachrichten:
Erdogan unterstellte Israel, „Geiseln“ zu halten. Am Samstag forderte er Deutschland auf, sich für die Befreiung von „10.000 von Israel genommenen Geiseln“ zu engagieren. Auf was Erdogan sich damit bezog, war völlig unklar. Laut den Vereinten Nationen waren im Juli dieses Jahres 1500 Palästinenser in israelischen Gefängnissen inhaftiert.