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Energie: Düstere Prognose für Winter – „Werden uns an horrende Energiepreise gewöhnen müssen“

Für Energie zahlen Haushalte ein Vermögen. Doch daran muss sich Deutschland wohl gewöhnen, meint das Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

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So funktioniert die Gas- und Strom-Preisbremse

Die Preisbremsen für Gas und Strom sollen ab Januar Entlastung schaffen für Haushalte und Industrie. Ein Überblick.

Besonders jetzt zur kalten Jahreszeit haben viele mit den hohen Energiepreisen zu kämpfen. Für Energie wie Gas, Fernwärme und Strom zahlen Haushalte ein Vermögen.

Denn das Institut der deutschen Wirtschaft Köln rechnet 2023 mit einem Einbruch der Konjunktur um 0,75 Prozent. Dadurch müsste man sich an die hohen Preise für Energie gewöhnen.

Energie: Düstere Winter-Prognose

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln schwört Bürger auf eine schwierige Zeit ein: „Wir werden uns wohl oder übel an die horrenden Energiepreise gewöhnen müssen“, erklärte IW-Direktor Michael Hüther am Mittwoch anlässlich der Vorstellung der Winter-Konjunkturprognose. Die hohen Energiepreise hätten das Leben der Menschen und Unternehmen bereits „stark verteuert und das Land ausgebremst“. 2023 werde es „leider kaum besser“. Insgesamt geht das IW davon aus, dass die Weltwirtschaft kommendes Jahr nur noch um zwei Prozent wächst und die deutsche Konjunktur um 0,75 Prozent sinkt. Damit rutscht das Land in eine Rezession.

Gründe für den erwarteten Rückgang sind laut IW die unsichere Energieversorgung, drohende Produktionsausfälle und weiterhin gestörte Lieferketten. Ein Mangel an Materialien und Fachkräften belastet zudem besonders die Baubranche. Auch ein Rückgang des privaten Konsums wird erwartet. Der Arbeitsmarkt dürfte sich nach den Prognosen dabei robust zeigen: Das IW Köln rechnet nur mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit von derzeit 5,3 Prozent auf dann 5,4 Prozent.

Energie: Preisbremse soll Abhilfe schaffen

Jüngst verkündete die Ampel-Regierung die neue Preisbremse. Wer in Deutschland Gas, Fernwärme und Strom verbraucht, zahlt im kommenden Jahr für einen Teil seines Bedarfs nur noch einen gesetzlich festgelegten Maximalpreis. Ziel ist es, „die Energiekosten bezahlbar zu halten, damit Verbraucherinnen und Verbraucher heil durch diese Krise kommen“, so die Bundesregierung. Für die gesamten Entlastungen bei den Energiekosten plant der Bund 200 Milliarden Euro ein. Die Regelungen gelten bis Ende 2023 und können bis zum 30. April 2024 verlängert werden.


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Hinzu kommen laut Beschluss des Bundestages Härtefallregelungen für Haushalte, Unternehmen und Einrichtungen, die durch die steigenden Energiepreise in besonderer Weise betroffen sind. Das gilt etwa für Mieter, Wohnungsunternehmen, soziale Träger, Kultur- und Forschungseinrichtungen. Auch für Bürger, die mit Pellets, Öl oder Flüssiggas heizen, wird es Zahlungen geben: Ab einer Verdoppelung der Preise gegenüber dem Vorjahr werden 80 Prozent der Kosten übernommen, höchstens 2.000 Euro.