Die wertkonservative „Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch“ (DAVA) wirbt bei der Europawahl 2024 um die Stimmen von Menschen mit Migrationshintergrund. DAVA ist neu auf dem Markt und wird von einigen Medien als „Erdogan-Partei“ abgestempelt.
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Wir haben mit Parteichef Teyfik Özcan ein Interview geführt. Der DAVA-Vorsitzende will Zuwanderer als Wählergruppe erreichen – doch warum braucht es dafür überhaupt diese neue Partei?
„Fragen Sie mal in der türkischen Community nach Özdemir“
Özcan selbst war früher in der SPD aktiv. Würde es nicht mehr Sinn machen, sich als in den etablierten großen Parteien einzubringen, um dort der Zuwanderer-Community mehr Gehör zu verschaffen? Erfolgreiche Beispiele gibt es: Cem Özdemir schaffte es sogar als Bundesminister der Grünen in die Ampel-Regierung. Serap Güler sitzt im Bundesvorstand der CDU und wird als mögliche künftige Ministerin nach der nächsten Bundestagswahl gehandelt
Özcan sieht es kritisch: „Man muss überlegen: Wie hat er es geschafft? Gehen Sie mal in die türkische Community und fragen mal, was Sie von Herrn Özdemir halten!“
DAVA-Chef: Özdemir und Güler haben „ihre Wurzeln verloren“
Politiker wie Özdemir, der sich als „anatolischer Schwabe“ bezeichnet, und Gülen hätten „ihre Wurzeln verloren“ und würden ihre „Historie verleugnen“. Die politischen Karrieren seien ihnen „auf den Rücken der Menschen mit ausländischen Wurzeln“ gelungen. Damit spielt Özcan beispielsweise auf Kritik an Türkeis Präsident Erdogan oder islamkritische Aussagen an.
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Das habe zu „Unmut in der Community geführt“. Die große Mehrheit würde Özdemir schon seit vielen Jahren nicht mehr unterstützen.
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DAVA will sich als Gegenangebot präsentieren: „Wir haben Rückgrat. Wir stehen zu unserer Vergangenheit, wir stehen zu unserer Religion. Und wir lassen unsere Vergangenheit nicht diffamieren.“