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„Mein Vorbild ist Höcke“ – wer ist AfD-Nachwuchspolitiker Daniel Halemba?

Während der bayrische Landtag seine erste Sitzung hatte, stand der Nachwuchspolitiker Daniel Halemba vor dem Ermittlungsrichter.

Björn Höcke
© IMAGO/Jacob Schröter

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Während der bayrische Landtag am Montag (30. Oktober) seine konstituierende Sitzung hatte, saß der AfD-Politiker Daniel Halemba vor dem Ermittlungsrichter. Auch wenn Halemba nun unter Auflagen auf freiem Fuß ist, bedeutet das noch nichts. Wer ist das AfD-Küken (22 Jahreg), das Mitglied einer so gar nicht kükenhaften rechten Burschenschaft ist und Björn Höcke sein Vorbild nennt?

Der unverheiratete und kinderlose Halemba stammt aus einer konservativ geprägten Spätaussiedlerfamilie aus Oberschlesien. Im Alter von drei Jahren kam er zusammen mit seinen Eltern nach Baden-Württemberg, später nach Unterfranken, wo er seitdem lebt.

Ab 2021 Mitglied der Burschenschaft

Nach dem Abitur an der Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Wertheim (Main-Tauber-Kreis) begann er zunächst ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg – ohne Abschluss. In der Zeit (2021) wurde er Mitglied der pflichtschlagenden Burschenschaft Teutonia Prag zu Würzburg.

Einer Studentengruppe, die in der Vergangenheit immer wieder durch rechte Tendenzen aufgefallen ist und gegen die ermittelt wird. So wird Daniel Halemba und vier weiteren Mitgliedern unter anderem Volksverhetzung und das Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen vorgeworfen.

Auswertung der Razzia bestätigt Verdacht

Ermittler vermuteten, dass sich im Verbindungshaus der Burschenschaft Gegenstände mit Kennzeichen der Partei der NSDAP sowie Aufkleber und Schriften rassistischer Natur befinden könnten. Die Auswertung einer Razzia im September habe den Verdacht bestätigt, sagte der zuständige Staatsanwalt Thorsten Seebach.

Halemba reagierte auf die Ermittlungen mit scharfen Worten. So warf er in einem Video, das sein Anwalt auf X (früher Twitter) veröffentlichte, der Staatsregierung „Repression“ gegen die AfD vor. „Man wollte mich, einen gewählten Landtagsabgeordneten, drei Tage vor der konstituierenden Sitzung mit einem völlig willkürlichen Haftbefehl einsperren“, so der 22-Jährige. „Das ist ein weiterer trauriger Höhepunkt der Jagd der CSU auf die demokratische Opposition.“

Beobachter zeigten sich angesichts dieser Worte irritiert. So zeugen sie doch von einem eigenartigen Rechtsverständnis. Sein zweites Studium, das des Wirtschaftsrechts, wolle er unbedingt abschließen, es fehlten nur noch zwei Semester zum Bachelor of Laws, wie er wissen ließ.



Seine Vorbilder sind ebenfalls „beachtlich“. Auf die Frage eines Journalisten der „Main-Post“ nach seinem politischen Vorbild, antwortete Halemba: „Wenn ich eine Person aussuchen müsste, deren Politikstil ich als erstrebenswert erachte, wäre das Björn Höcke“.