Viele Jahre wurde die Bundeswehr vernachlässigt. Doch spätestens seit dem Ukraine-Krieg rückt sie wieder in den Fokus der Politik. Allerdings rächt sich jetzt das jahrelange Kaputtsparen.
Denn jüngst wurde bekannt, wie viel eigentlich an Inventar und Personal bei der Bundeswehr fehlt. Dazu äußerte sich auch die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marie Agnes Strack-Zimmermann und fand deutliche Worte für das Fiasko.
Bundeswehr in Pleite-Bredouille
Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), schockte bei der Vorstellung ihres Jahresberichts 2022. „Die Bundeswehr hat von allem zu wenig“, sagte Högl am Dienstag (14.03.) in Berlin. Von den 100 Milliarden Euro Sondervermögen sei im vergangenen Jahr „leider noch kein Cent“ bei den Soldatinnen und Soldaten angekommen. Große Anstrengungen brauche es auch für die angestrebte Erhöhung der Soldatenzahl.
Im vergangenen Jahr war die Bundeswehr „gefordert wie nie“, betonte Högl. Der durch Russland ausgelöste Ukraine-Krieg habe alles verändert. Das an die Ukraine abgegebene Material müsse zügig ersetzt werden, forderte die Wehrbeauftragte. „Es dauert alles viel zu lang.“ Dabei liege es nicht allein am Geld. Nach Einrichtung des Sondervermögens seien zwar erste Projekte auf dem Weg, aber „konkrete Entscheidungen und Umsetzungen standen zum Ende des Jahres noch aus“.
Bundeswehr: Strack-Zimmermann macht Ansage
Zur Vorstellung ihres Jahresberichts äußerte sich auch die prominente FDP-Politikerin und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marie Agnes Strack-Zimmermann. In der WDR-Sendung „Aktuelle Stunde“ betonte sie jetzt, das Sondervermögen für die Bundeswehr reiche nicht. Auch der Wehretat muss nun steigen.
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Das bedeutet, dass das Geld aus dem Staatshaushalt auch für die Bundeswehr steigen muss, da es mehr Soldatinnen und Soldaten benötigt. Das sei nötig, „wenn wir weiterhin in Sicherheit, Freiheit und Demokratie leben wollen“, findet Strack-Zimmermann.