Nazi-Aufregung bei der Bundeswehr. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, ging gegen das Feldjäger-Motto vor.
Doch Verteidigungsminister Christine Lambrecht sieht kein Problem in dem Spruch der Bundeswehr-Einheit.
Empörung über Feldjäger-Motto: Nazi-Spruch bei der Bundeswehr?
„Jedem das Seine“ – aus dem geflügelten Wort aus der Antike (auf Latein „suum cuique“) machten die Nazis eine menschenverachtende Begrüßung am Eingangstor des Konzentrationslagers Buchenwald.
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„Suum cuique“ – so lautet auch das Motto der Feldjäger der Bundeswehr. Es ist beispielsweise auf dem Wappen der Einheit zu sehen. Für Klein geht das zu weit. Ebenso wie der Zentralrat der Juden forderte er die Entfernung des Spruchs.
Feldjägertruppe bei der Bundeswehr:
- Die Feldjäger sind die Militärpolizei der Bundeswehr.
- Bei Standort-, Bahnhofs,- und Zugstreifen überwachen und kontrollieren die Feldjäger die Einhaltung der Dienstbestimmungen, der militärischen Orden sowie der Disziplin.
- Es gibt drei Regimenter in Berlin, Hilden und München sowie eine Schule und den Stabdienst in Hannover.
Bundeswehr: Es bleibt bei „suum cuique“
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat das Anliegen prüfen lassen, sich nach Informationen der „Welt“ aber gegen eine Abschaffung entschieden. Sie begründete das historisch. Das Lambrecht-Ministerium verweist darauf, dass es sich bei „suum cuique“ um einen antiken Rechtsgrundsatz handele, „jedem das ihm Zustehende zu gewähren“.
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In diesem Sinne von Gerechtigkeit hebe das Motto auf das persönliche Verdienst des Ausgezeichneten ab („Jedem nach seinem Verdienst“). Außerdem gehe das Emblem der Feldjäger auf den preußischen Gardestern mit der lateinischen Redewendung zurück.
Feldjägertruppe: Künftig sensiblerer Umgang mit dem Motto
Genau das bedeute sogar „einen bewussten Bruch mit der Militärpolizei im ‚Dritten Reich‘ und somit mit dem Nationalsozialismus“, zitiert „Welt“ einen Sprecher des Ministeriums. Jedoch will die Bundeswehr nun in der Öffentlichkeitsarbeit und bei Schulungen den Wahlspruch der Einheit kontextualisieren, die Hintergründe näher erklären und sensibler damit umgehen.
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Der Antisemitismus-Beauftragte Klein begrüßt das, auch wenn er sich „eine noch weitergehende Entscheidung gewünscht hätte“.