Ein Paar versucht in einem Experiment, mit dem Regelsatz des Bürgergelds über die Runden zu kommen. Ihren Fortschritt filmen sie dabei für die Kurzvideoplattform TikTok.
Doch dort stoßen sie sofort auf Gegenwind. Der Grund: Sie würden bei ihren Startbedingungen schummeln.
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Pärchen testet Bürgergeld-Experiment
Mit dem Bürgergeld-Regelsatz zu leben, ist für viele eine Mammutaufgabe. Denn mit den hohen Preisen für Lebensmittel kann man schnell ans finanzielle Limit kommen. Dazu hat ein Pärchen in den sozialen Medien nun ein Experiment gestartet. Die beiden haben es sich auf ihrem TikTok-Kanal „Budgetwings“ seit dem 1. Januar zur Aufgabe gemacht, wie beim Bürgergeld von einem geringen Budget zu leben.
Zusammen stehen den beiden 492 Euro im Monat für die variablen Kosten zur Verfügung. Dabei wollen sie am Anfang des Monats so wenig Geld wie möglich ausgeben und gleich zur Seite legen. „Und wir dürfen erst mit dem Experiment aufhören, wenn wir 230 Euro gespart haben“, erläutert TikTokerin Lena am ersten Tag ihres Versuchs in einem Video.
Mogel-Vorwurf bei Versuch
Dabei scheint das Paar nicht gerade mit fairen Bedingungen zu starten. Denn im selben Video Anfang Januar präsentieren sie ihre prallen Essensvorräte und ihr vollgetanktes Auto. Beim Weihnachtseinkauf wurde sich verschätzt. Dadurch sei vieles übrig geblieben.
Viele Bürgergeld-Empfänger haben solche Voraussetzungen aber nicht gegeben. In den Kommentaren zeigt sich der Vorwurf deutlich: „Allein, dass der Vorrat da war, macht es eben nicht realistisch anzufangen“, wirft ein Nutzer vor. „Ich kann mir vorstellen, dass bei manchen der Kühlschrank nicht so am Ende des Monats aussieht“, schreibt eine andere Person.
Umstände zu verschieden?
Noch dazu sind die beruflichen Umstände des Influencer-Paares kaum vergleichbar mit denen von Bürgergeld-Empfängern. Auf ihrer Homepage verdienen sie mit ihren eigenen Produkten wie Sparkarten und Budgetplanern ihr tägliches Brot.
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Auf die Frage unserer Redaktion, ob die Vorräte den Versuch nicht verfälschen würden, hat „Budgetwings“ nicht geantwortet. Schon wenige Tage vor unserer Anfrage versuchten sie in einem Video aber bereits, auf die Vorwürfe einzugehen. Für die Vorräte zum Anfang habe das Pärchen nun 40 Euro von ihrem Budget abgezogen.
Nachdem die Vorräte aufgebraucht waren, wurde das Einkaufen von Lebensmitteln aber zur Herausforderung. Im weiteren Verlauf ihres Experiments merkten sie schnell, dass für Freizeitaktivitäten wie Essengehen oder Kinobesuche kein Geld da ist. Gleichzeitig erhöhte das Paar ihr Sparziel aber von 230 Euro auf 500 Euro.