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Bauern-Proteste: Lasst die Kinder da raus! Solche Bilder gehen gar nicht

Zu den Bauern-Protesten waren auch viele Kinder mit ihren Eltern vor Ort. Doch die Kleinen haben auf solchen Groß-Demos nichts zu suchen.

Kinder haben auf Demos wie dem Protest der Bauern nichts zu suchen.
© IMAGO / penofoto

Bauernstreik: Videos aus Berlin und Thüringen zeigen das Verkehrs-Chaos

Protestierende Landwirte legen in vielen Teilen Deutschlands am Montagmorgen den Verkehr lahm. Videos zeigen das Ausmaß des Verkehrs-Chaos.

Deutschlandweit protestieren Bauern gegen die Streichung von Subventionen. Das ist erstmal ihr gutes Recht. Doch manche Demos überschreiten Grenzen.

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Nicht nur wegen des Verkehrschaos vielerorts oder der Blockade vor der Fähre, auf der sich Wirtschaftsminister Robert Habeck befand. Auch das Mitbringen und Einsetzen von Kindern auf Protesten sind ein No-Go. Nicht nur bei den Bauern, sondern bei allen – ein Kommentar.

Bauern-Proteste: Kinder als Mini-Protestler

Seit Ende Dezember protestieren Landwirte gegen die Agrar-Pläne der Ampel-Regierung. Hunderte von Trecker belagerten durch die Bauern-Proteste die deutschen Straßen. Im unterfränkischen Bad Neustadt an der Saale zogen auch Kinder-Konvois mit Spielzeug-Trettraktoren den Erwachsenen hinterher. Dort waren die Mini-Trecker mit Protestplakaten versehen, wie „Eines sollst du nie vergessen, ohne Bauern gibt’s kein Essen!“.

Auch wenn die Fotos und Videos der Mini-Protestler in den sozialen Medien als „süß“ oder „niedlich“ betitelt werden, handelt es sich bei der ganzen Sache doch eher um eins: Missbrauch der Kleinen für politische Zwecke. Das betrifft natürlich nicht nur die Bauern-Proteste, sondern alle Arten von Demos, bei denen Kinder involviert sind. Denn in manchen Fällen kann es für Kinder auch gefährlich werden.

Besonders heftig wurde es zur Hochsaison von Covid-19. Damals protestierten Corona-Gegner auf Demos gegen die Maßnahmen der Politik. Immer wieder nutzten sie Kinder als Schutzschilde, indem diese mit ihren Eltern in den vordersten Reihen gingen. Bei einem solchen Fall in Bielefeld wurde ein vierjähriges Kind durch Pfefferspray schwer verletzt, als dessen Mutter mit dem Nachwuchs im Schlepptau eine Absperrung durchbrechen wollte.

Lasst die Kinder zu Hause!

Groß-Demos wie die Proteste der Bauern benötigen keinen Einsatz von Kindern. Lautstarke Demonstrationen können einschüchternd sein. Die Sicherheit von Kindern muss an erster Stelle stehen.

Die Kleinen sollten in der Schule, im Kindergarten oder bei Freunden und Verwandten sein, wenn die Eltern demonstrieren gehen wollen. Sie sollten nicht als Werkzeuge für politische Zwecke missbraucht werden.


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Kinder können dazu Schwierigkeiten haben, komplizierte politische Themen überhaupt zu verstehen. Politische Werte sollten pädagogisch erfolgen, frei von Druck oder Manipulation. In der Familie, aber auch in der Schule. Politisches Bewusstsein kann eher durch Bildung und Dialog gefördert werden. Auf die Instrumentalisierung von Kindern auf Demonstrationen sollten Protestler verzichten.