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BAföG: Alle reden über Altersarmut – doch so schlecht geht es Studenten

Wenn die Rede von Armut ist, denken viele an Altersarmut. Doch wie eine Analyse zeigt, gelten auch viele Studenten als arm.

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u00a9 IMAGO / Belga

Studium & Job: So viel darfst du als Student verdienen!

Du willst oder musst neben dem Studium arbeiten, aber hast keine Ahnung, wie viel du eigentlich verdienen darfst? Hier erfährst du, welche Möglichkeiten es gibt und wie viel du wirklich verdienen darfst.

Im September 2022 wurde die Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro für Studenten beschlossen. Nun, Mitte März 2023, kann sie beantragt und ausgezahlt werden. Schnell ist anders. Auch wenn die kleine Finanzspritze viele Studenten freuen mag, ist sie nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Denn den Studenten geht es, wie eine Analyse zeigt, miserabel. Das wichtigste im Überblick.

Wie viel Studenten gibt es und wie viel Geld haben sie im Schnitt zur Verfügung? In Deutschland sind nahezu 3 Millionen Studenten eingeschrieben, wie das Statistische Bundesamt aufzeigt. Diese leben im Schnitt von rund 1.060 Euro (Stand 2018) im Monat. 390 Euro stammen dabei aus eigener Erwerbstätigkeit, rund 460 Euro aus Unterstützungsleistungen durch private Haushalte, wie beispielsweise der Eltern. Hinzu kämen weitere Einnahmen, wie etwa aus BAföG-Leistungen oder Kindergeld. Der Höchstsatz für BAföG-Empfänger beträgt derzeit 934 Euro.

BAföG: Die meisten Studenten liegen unter der Armutsgrenze

Gelten damit Studenten als arm? Als arm gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens in Deutschland zur Verfügung hat. Für eine alleinstehende Person waren das 2021 laut Statistischem Bundesamt 1.251 Euro pro Monat. Da Studenten weniger als 1.251 Euro zur Verfügung haben, gelten sie als arm. Wie kommen sie damit zurecht? Welche Kosten haben sie zu tragen?

Wie teuer ist ein WG-Zimmer? Ein WG-Zimmer in einer deutschen Universitätsstadt kostet durchschnittlich 414 Euro Warmmiete im Monat, wie das Magazin „Spiegel“ berichtet. Es gibt jedoch regional gewaltige Unterschiede. So sind die WG-Zimmer in München am teuersten, da zahlt man bei einer Neuvermietung im Schnitt 680 Euro im Monat. In Frankfurt am Main zahlt durchschnittlich 550 Euro für ein Zimmer und sowohl in Hamburg, als auch in Berlin muss man rund 500 Euro monatlich entrichten. Während man in Cottbus 230 Euro, in Freiberg, Mittweida und Chemnitz 256 Euro, sowie Wismar 270 Euro zahlt.



Man muss kein Mathe-Genie sein, um angesichts der steigenden Lebensmittelpreise, der zu entrichtenden Krankenkassenbeiträge und anderen Fix-Kosten festzustellen, dass es Studenten ganz und gar nicht gut geht. Schnell wird in derartigen Fällen gekontert: Dann geht doch arbeiten!

Dabei wird zum einen außer acht gelassen, dass Studenten das Geld nicht geschenkt kriegen. Sie müssen dafür tätig werden. Und zwar in Form des Studiums und das in den meisten Fällen in Vollzeit. Wer nicht studiert, bekommt kein Geld. Zum anderen arbeiten viele Studenten bereits (neben dem Vollzeitstudium) und es reicht dennoch nicht, um über die Armutsgrenze zu gelangen.