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Café fordert AfD-Gesinnungstest von Kunden – heftige Reaktion: „Ich wünsche euch den Tod“

AfD-Eklat in Tübingen: Ein Café mitsamt Kaffee-Rösterei wollte ein deutliches Zeichen gegen die Rechtsaußen-Partei setzen.

Anti-AfD-Aktion in Tübingen.
© IMAGO / imagebroker (Fotomontage)

Verfassungsschutz: Sächsische AfD ist "gesichert rechtsextrem"

Der sächsische Verfassungsschutz hat die AfD im Freistaat als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Die juristische Prüfung hat demnach unter anderem ergeben, dass die AfD gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung verstößt und sich antisemitischer Positionen bedient.

Geht dieses Café einen Schritt zu weit? Ein Tübinger Lokal will keine Unterstützer der AfD als Kunden haben. Das SUEDHANG Café versuche nun mit einer Art „Gesinnungstest“, unerwünschte Kunden auszuschließen.

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Prompt gab es heftige Reaktionen auf dieses Vorhaben. Zwar bekam der Laden auch Zuspruch und Lob, jedoch ebenso zahlreiche üble Nachrichten.

Online-Kunden sollten vorher Erklärung bestätigen

„Hiermit erkläre ich, dass ich mich von rechtem Gedankengut distanziere. Insbesondere hege ich keinerlei Sympathie für die AfD und ihr nahestehende Gruppierungen.“ Wer online bei der SUEDHANG Rösterei Kaffee bestellen wollte, wurde aufgefordert, in einem Kontrollkasten zunächst ein entsprechendes Häkchen hinter dieser Aussage zu setzen, berichtet die „Tagesschau“.

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Nach heftigen Reaktionen, vielen kritische Mails, teilweise auch Hass, Beleidigungen und einem Hackerangriff wurde die Checkbox im Onlineshop wieder entfernt. Unter anderem kamen Nachrichten wie „Ich wünsche euch den Tod, ihr braven Systemtreue“ oder „krankes Pack“ bei den Betreibern an. Eine E-Mail mit der Drohung „Ich bringe noch ein paar Kumpels mit und werde euch mal einen ordentlichen Besuch abstatten. Scheiß Rattenpack!“ wurde nach Angaben der Inhaber zur Anzeige gebracht.

Weiter Engagement gegen die AfD und rechte Demokratiefeinde

SUEDHANG teilt auf der Webseite mit: „Diese Reaktionen zeigen, dass es umso wichtiger ist, ein Zeichen zu setzen.“ Daher hat der Shop einige der Mails auf der Seite anonymisiert veröffentlicht. Man kann sich so ein eigenes Bild von den Nachrichten machen. „Damit möchten wir die Gefahr veranschaulichen, die uns allen gesellschaftlich von rechts droht.“


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Um das Team zu schützen, habe man die Checkbox „vorerst“ entfernt. Jedenfalls sei aber eines klar: Man dürfe als Unternehmen nicht unpolitisch sein in diesen Zeiten. „Ein Schweigen wäre auch ein Bekenntnis“, findet SUEDHANG.

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