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Wegen AfD: Promi denkt an Auswanderung aus Deutschland – „Plan B“

Die AfD erfreut sich Umfragen zufolge aktuell großer Beliebtheit. Sollte das länger anhalten oder noch weiter reichen, hat ein Promi schon einen Plan B.

Die AfD erfreut sich Umfragen zufolge aktuell großer Beliebtheit. Sollte das länger anhalten oder noch weiter reichen, hat ein Promi schon einen Plan B.
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Umfrage-Rekord: AfD setzt Höhenflug im "ZDF-Politbarometer" fort

Wäre am Sonntag Bundestagswahl, wäre die AfD drittstärkste Partei. Im "ZDF-Politbarometer" kommt sie auf 18 Prozent - ein neuer Rekordwert. Warum ist die Partei so erfolgreich?

Anti-Positionen in der Asyl– und Zuwanderungspolitik, konservativ in Familien- und Gesellschaftspolitik prägen das Programm der AfD. Die Themen und Gesichter der AfD polarisieren immer wieder, sind häufig Gesprächsstoff in der Gesellschaft.

Und trotzdem erhält die vom Verfassungsschutz als rechts­ex­tre­mis­ti­schen Ver­dachts­fall eingestufte Partei viel Zustimmung. Wenn die Bundestagswahl kurz bevor stehen würde, würden aktuell Umfragen zufolge zwischen 21 und 23 Prozent die AfD wählen. Diese Zahlen beunruhigen einen Promi, der im Fall der Fälle auch schon einen Plan B hat.

Moderator weiß nicht, ob es für ihn hierzulande so weiter geht

In der SWR-Sendung „Kurzstrecke“ begrüßt Pierre M. Krause Moderator Michel Abdollahi. Die beiden treffen sich in Hamburg auf der Reeperbahn, bevor sie gemeinsam zum Erdbeerpflücken fahren. Auf der Fahrt kommen sie ins Gespräch.

Die beiden Moderatoren fahren gemeinsam Richtung Erdbeerfeld, raus aus der Hansestadt. Abdollahi, der seit seinem fünften Lebensjahr in Hamburg wohnt, sitzt am Steuer. Er wohnt allerdings nicht in einem eigenen Haus. „Ich halte nicht so viel von Eigentum, das bindet einen“, erzählt der „Käpt’ns Dinner“-Host. „Das heißt, du bist ein freiheitsliebender Mensch?“, fragt Krause.

„Ja“, pflichtet Abdollahi bei und führt weiter aus: „Und ich bin mir nicht so sicher, das sag ich dir ganz ehrlich, ob das hier so weitergeht mit mir hier in diesem Land“. Krause kann seine Entrüstung kaum verstecken. Der Literat führt anschließend seine Sorgen aus.

AfD: „Bekomme eine Gänsehaut“

Die Eltern von Abdollahi sind 1978 im Sommer in den Iran zurückgekehrt, nach dem Studium in Deutschland wollte seine Mutter wieder in der Heimat arbeiten. Doch dann brach im Herbst die Revolution aus. Die Eltern wussten nicht, dass dies passieren würde, erzählt er Krause. „Man hatte kein Gefühl dafür, dass irgendetwas in diesem Land nicht stimmt und das Regime gestürzt wird“, erklärt der NDR-Moderator.

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Einige Jahre verbrachte die Familie auch während des Krieges noch vor Ort, ehe sie zurück nach Deutschland kamen. Im Gedächtnis ist geblieben: „Man kann Sachen spüren, aber dass von heute auf morgen etwas zusammenbricht nicht“. Der 42-Jährige vergleicht das damit, dass Wladimir Putin die Ukraine eines Nachts doch überraschend angegriffen hat, obwohl seine territorialen Absichten vorher bekannt waren.

„Ich bekomme eine Gänsehaut, dich das sagen zu hören „, antwortet Krause. „Meinst du damit, dass du nicht ausschließt, dass es nicht mehr sicher sein könnte für dich hier?“, fragt der „Kurzstrecke“-Moderator.

AfD: „Muss wütend und traurig zugleich machen“

„Wenn eine rechtsgerichtete Regierung an die Macht kommt, damit meine ich nicht die CDU, sondern eine faschistische Regierung wie die AfD, Leute, die voller Wut, Zorn und Hass sind, nicht rational denken, sondern so viele Versäumnisse in ihrem Leben hatten und dann daher kommen und sagen: ‚Menschen, die im Iran geboren sind und vor 2000 eingebürgert sind, denen müssen wir die Staatsbürgerschaft wieder entziehen'“, erklärt Abdollahi.


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„Das ist wirklich unglaublich“, so Krause. Abdollahi will das gar nicht beschreien, dennoch könnte der Fall eintreten. „Deswegen wäre es ganz gut, einen Plan B zu haben“, bekräftigt er, „weil meine Eltern schon von heute auf morgen erlebt haben, dass ein System in sich zusammengebrochen ist, ohne, dass man das wusste“.

Krause empfindet Abdollahis Befürchtungen als „harten Tobak“. Auch er sehe die Gefahr, dennoch hoffe er auf „genug stabile Demokraten, um genau so etwas zu verhindern“. Aber dass Abdollahi diese Sorge in sich trage, „muss uns wütend und traurig zugleich machen“, mahnt Krause.

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