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AfD-Anhänger möchten lieber Ausländer sein – „Vaterlandslose Gesellen“?

Eine Umfrage zeigt eine erstaunliche Entwicklung: Viele AfD-Anhänger wollen gar nicht in dem Land leben, das ihre Partei selbst so preist.

Eine Umfrage zeigt eine erstaunliche Entwicklung: Viele AfD-Anhänger wollen gar nicht in dem Land leben, das ihre Partei selbst so preist.
© IMAGO/SOPA Images

Der rasante Aufstieg der AfD

Seit 2013 gibt es die Alternative für Deutschland (AfD). Seit ihrer Gründung hat die rechtspopulistische Partei einen rasanten Aufstieg hingelegt.

Vor über zehn Jahren hat sich mit der AfD zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik eine Partei am rechten Rand des Parteiensystems flächendeckend etablieren können.

So prägt die Anti-Haltung gegenüber Geflüchteten das öffentliche Bild der Partei. Laut der „Bundeszentrale für politische Bildung“ reiht sich die „Alternative für Deutschland“ in die Parteienfamilie des europäischen Rechtspopulismus ein. Dieser habe den Anspruch, den „wahren Volkswillen zu vertreten“. Doch jetzt zeigt sich ein politisches Paradox – und das gerade von den Anhängern der AfD.

AfD: Fast die Hälfte der Anhänger will nicht in Deutschland leben

Die Rechtsaußen-Partei ist bekannt für ihre scharfe Rhetorik über Deutschland und das, was sie als Nationalstolz und Patriotismus betrachtet. Während sie bei jeder Gelegenheit die deutschen Werte hochpreist, betrachtet sie Ausländer oft als Belastung oder gar als Vorboten einer vermeintlich böswilligen „Umvolkung“ der deutschen Heimat. Politische Gegner wie Linke oder Grüne werden von vielen AfD-Politikern als „vaterlandslose Gesellen“ angesehen, die angeblich Deutschland verachten und verspotten.

++ AfD-Chef Tino Chrupalla befindet sich nach Veranstaltung auf der Krankenhaus-Intensivstation ++

Doch hier kommt der Clou: Eine repräsentative Forsa-Umfrage für RTL/ntv hat eine erstaunliche Tatsache ans Licht gebracht – 46 Prozent der AfD-Anhänger möchten lieber „in einem anderen Land“ als Deutschland leben. Lediglich 49 Prozent der AfD-Sympathisanten geben an, „gerne in Deutschland“ zu leben. Die restlichen fünf Prozent sind ratlos und antworten mit einem erstaunlichen „Weiß nicht“.

SPD-Wähler sind größten Deutschland-Fans

Im Gegensatz dazu zeigt sich in der Gesamtbevölkerung ein deutlich stärkeres Zugehörigkeitsgefühl zu Deutschland. Auf die Frage, ob sie gerne in Deutschland leben, antworteten satte 78 Prozent aller Befragten mit einem klaren „Ja“. Nur 19 Prozent ziehen ein Leben in einem anderen Land vor. Bei den über 60-Jährigen ist das prodeutsche Gefühl sogar noch ausgeprägter, mit 83 Prozent Zustimmung zu Deutschland und nur 15 Prozent, die lieber woanders leben würden. Dabei gibt es wie üblich einige Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland: Im Osten sind es 25 Prozent, die ein Leben in einem anderen Land bevorzugen, während es im Westen 18 Prozent sind.


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Unter den Anhängern der politischen Parteien zeichnen sich die SPD-Anhänger als die größten Deutschland-Fans aus, da satte 94 Prozent von ihnen gerne hier leben. Die Grünen-Anhänger folgen mit 87 Prozent Zustimmung, gefolgt von CDU/CSU-Anhängern (83 Prozent) und FDP-Anhängern (78 Prozent). Die AfD-Anhänger hingegen belegen den letzten Platz in dieser Liste.

Die Frage, die sich nun stellt, ist: In welchem „anderen Land“ würden diese Deutschland-skeptischen AfD-Anhänger dann leben wollen?

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