Mit dem Kandidaten Dr. Max Otte konnte die AfD in der Bundesversammlung keinen Coup landen. Anders als die AfD-Führung beabsichtigt hatte, konnte sie mit dem CDU-Mitglied, das Otte noch ist, offenbar keine nennenswerten Stimmen aus dem Unionslager abziehen. Otte kam nur auf 140 Stimmen bei der Wahl.
Der nächste Dämpfer könnte der AfD von ihrem Ex-Vorsitzenden Jörg Meuthen bevorstehen. Möglicherweise spielt dann auch hier wieder Max Otte eine Rolle.
AfD: Neue Partei-Gründung bahnt sich an – Gefahr auch für die CDU?
Wie „The Pioneer“ jetzt exklusiv berichtet, sondiert Jörg Meuthen aktuell mit anderen prominenten Politikern über die Neugründung einer Partei.
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Das ist die AfD:
- Die Alternative für Deutschland wurde 2013 als EU-skeptische und rechtsliberale Partei gegründet.
- Seit der Flüchtlingskrise 2015 ist die Partei ideologisch immer weiter nach rechtsaußen gerückt.
- Im Jahr 2017 gelang der AfD der Einzug in den Bundestag.
- Mit Jörg Meuthen, Frauke Petry und Bernd Lucke sind schon drei Ex-Vorsitzende aus der Partei ausgetreten.
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Demnach führe Meuthen, der erst am 28. Januar als amtierender Bundessprecher aus der AfD ausgetreten ist, Gespräche mit Leuten, die früher in der WerteUnion waren. So soll er sich mit Hans-Georg Maaßen und Alexander Mitsch beraten haben.
Nach Rücktritt aus der AfD: Jörg Meuthen will offenbar neue Partei formieren
Alexander Mitsch war sogar der Gründer dieser erzkonservativen Gruppierung von Unionsmitgliedern, bis er im März 2021 aus Frust vor dem „Linkskurs“ der CDU hinschmiss. Sein Nachfolger als Chef der WerteUnion wurde Max Otte, der nun von der AfD bei der Bundespräsidenten-Wahl unterstützt wurde und somit aus der CDU fliegen könnte.
Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen kandidierte sogar noch für die CDU in Thüringen bei der Bundestagswahl, gilt aber vielen als zu rechts für die CDU, die von der Merkel-Ära geprägt wurde.
+++ AfD: Neue Partei-Gründung bahnt sich an – Gefahr auch für die CDU? +++
Meuthen plane nun eine neue konservative Partei, die „wirtschaftsliberal und migrationskritisch“ sei, meldet „The Pioneer“. Sie wäre demnach zwischen Union und AfD einzugruppieren. Somit könnte diese neue Partei nicht nur Wähler von der AfD abziehen, sondern auch bei der Union wildern, was eine Herausforderung für den neuen Parteivorsitzenen Friedrich Merz wäre.
Petry und Lucke scheiterten kläglich mit Neugründungen nach der AfD
Dass Meuthens Vorhaben aber zunächst mal nicht sehr erfolgsversprechend klingt, liegt an den Beispielen von Frauke Petry und Bernd Lucke. Beide Ex-AfD-Vorsitzende schmissen ebenfalls das Handtuch, um sich eine neue politische Heimat zu suchen.
Die von Petry gegründete Blaue Partei wurde nach rund zwei Jahren 2019 wieder aufgelöst. Zuvor kamen die Blauen bei der Landtagswahl in Sachsen auf mickrige 0,36 Prozent der Stimmen.
AfD-Mitbegründer Bernd Lucke versuchte es nach seinem Austritt mit der Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA), die später in Liberal-Konservative-Reformer (LKR) umbenannt wurde. Bei der Europawahl 2019 holten die LKR 0,1 Prozent der Stimmen, Lucke verlor sein Mandat im Europaparlament. Seine politische Karriere war beendet.
Ob das Projekt von Jörg Meuthen mehr Erfolg verspricht? In der AfD, aber auch in der CDU und CSU dürfte man das verhindern wollen.