Mitten in der sich anbahnenden Wirtschaftskrise und der dringend nötigen klimaneutralen Transformation der Industriegesellschaft, will die Kanzlerpartei SPD die Wochenarbeitszeit massiv senken. Bei vollem Lohnausgleich! Statt 40 Stunden sollen Arbeitnehmer künftig nur noch 25 Stunden arbeiten. Also praktisch lediglich drei Tage die Woche! Oder nur noch fünf Stunden pro Tag.
Während Deutschland wirtschaftlich immer mehr den Anschluss an China verliert und der Wohlstand auch angesichts der Energiekrise in Gefahr ist, träumen die Sozialdemokraten von der 25-Stunden-Woche. Das ist nicht nur eine Phantasie von linken Parteikreisen, sondern nun ein offizieller Beschluss der Partei!
SPD will jetzt offiziell 25-Stunden-Woche
Ziemlich überraschend konnten die Jusos, die Jugendorganisation der Partei, die Forderung auf dem SPD-Debattenkonvent am Wochenende durchsetzen. Gegen den Willen des Parteivorstands und von Arbeitsminister Hubertus Heil! Nun ist diese Forderung offizieller SPD-Beschluss: „Um eine Arbeitswelt zu schaffen, die Beschäftigten Lebensqualität und Selbstbestimmung einräumt, setzen wir uns für eine wöchentliche Arbeitszeit von mittelfristig 25 Stunden ein.“ Ohne Gehaltseinbußen!
Die Jusos feiern den Beschluss, denn dadurch habe die SPD wieder eine neue Vision. Mittlerweile habe sich die Produktivität in Deutschland so gesteigert, dass die Menschen nicht mehr so lange arbeiten müssten, meinen sie. Wie das mit dem immer größer werdenden Fachkräftemangel zusammenpassen soll, bleibt jedoch unbeantwortet. Schon heute fehlen in vielen Branchen Arbeitskräfte.
Produktivität gesteigert: Müssen wir nicht mehr 40 Stunden malochen?
Der junge SPD-Blogger Mattheus Berg verteidigt auf Twitter den Beschluss: „Die 25-Stunden-Woche soll nicht in einem Monat umgesetzt werden, sie ist das Bekenntnis dazu, die Arbeitszeit endlich an die industrielle und technologische Entwicklung zu binden. Vor 100 Jahren haben wir 40 Stunden gearbeitet und tun es immer noch – obwohl wir produktiver sind.“
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Andere rätseln, wie genau die SPD überhaupt die 25-Stunden-Woche „von oben“ überhaupt durchsetzen will. Schließlich ist das Verhandlungssache zwischen den Tarifpartnern, also Arbeitgebern und Gewerkschaften. Auch Arbeitsmarktökonom Holger Schäfer vom Institut der Deutschen Wirtschaft ist verwundert. „Was genau ‚fordert‘ man eigentlich mit der 25-Stunden-Woche? Gesetzliche Höchstarbeitszeit? Oder sollen Arbeitnehmer und Betriebe nicht mehr frei und autonom über die Arbeitszeit entscheiden dürfen?“, fragt er auf Twitter. Und weiter: „Was hindert Jungsozialisten (und andere Arbeitnehmer) denn im geltenden Recht, mit ihrem Arbeitgeber eine 25-Stunden-Woche zu vereinbaren?“