Wetter: Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern – Ortschaften evakuiert
Nach Sahara-Hitze tobt Unwetter in Süddeutschland
In NRW entspannen sich die Temperaturen
Es war heiß. Verdammt heiß. Nach einer kurzen Abkühlung startete das Wochenende wieder mit Temperaturen bis zu 40 Grad durch. Danach ist erst einmal Entspannung angesagt. Doch das Wetter setzt vielen Deutschen bereits zu, in einigen Regionen wird sogar das Trinkwasser knapp.
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Dienstag, 2. Juli: In der Nacht zum Dienstag mussten einige Ortschaften in Mecklenburg-Vorpommern wegen eines Waldbrandes evakuiert werden. Seit Sonntagabend mussten Bewohner von drei Ortschaften ihre Häuser verlassen, insgesamt sind rund 900 Personen betroffen. 400 Rettungskräfte kämpfen gegen das Feuer an, das sich bereits auf eine Fläche von mehr als 430 Hektar ausbreitete.
Am zweiten Tag des neuen Monats kühlen die Temperaturen in ganz Deutschland weiter ab. Die Höchstwerte liegen am Dienstag bei 28 Grad, am Mittwoch wird ähnliches Wetter erwartet.
Montag, 1. Juli
22.05 Uhr: Zum Abend hin haben sich die Temperaturen am Montag erst einmal abgekühlt. Doch im Süden Deutschlands haben schwere Unwetter noch einmal so richtig zugeschlagen.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, ist es im Norden von München sogar zu großflächigen Stromausfällen gekommen. Demnach sei ein technischer Defekt für den Stromausfall verantwortlich. Ein Twitternutzer nahm es mit Humor – und beklagte sein nicht fertig zubereitetes Hähnchen.
7.02 Uhr: Am Sonntag sind bei einem Halbmarathon in Hamburg wegen Temperaturen um die 35 Grad und praller Sonne dutzende Läufer kollabiert. Die Feuerwehr versorgte 141 Sportler, von denen 57 ins Krankenhaus gebracht wurden. Die Feuerwehrleute riefen dafür die Alarmstufe „Notfall mit Massenanfall von Verletzten“ aus.
Unter ähnlich extremen Temperaturen haben die Sportler beim Ironman am Sonntag in Frankfurt gelitten. Ein Kilometer vor dem Ziel ist die US-Amerikanerin Sara True, zu diesem Zeitpunkt deutlich in Führung, völlig entkräftet zusammengebrochen. Die Notärzte waren sofort zur Stelle, True geht es mittlerweile besser. Den Sieg musste sie allerdings Skye Moench (USA) überlassen.
Sonntag, 30.Juni
9.15 Uhr: Heute lässt die Hitzewelle noch einmal die Muskeln spielen. Die Temperaturen steigen in Teilen Deutschlands noch einmal bis auf 40 Grad. Dann setzt langsam Entspannung ein. In der kommenden Wochen wird es wohl einen Temperatursturz geben auf erträgliche Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad.
Doch das eigentliche Problem dieses Sommers sind nicht die Temperaturen, wie Meteorologe Dominik Jung berichtet – es ist die Dürre. Denn trotz der sinkenden Temperaturen bleibt es in weiten Teilen Deutschlands trocken. „Das heißt, die Dürre wird langsam aber sicher zu einem sehr großen Problem.“
Schon vergangenes Jahr war der Sommer extrem trocken, die Folge waren unter anderem schlechte Ernten.
Freitag, 28. Juni
13.46 Uhr: Je wärmer es wird, desto mehr Menschen wollen ins kühle Nass springen, um sich abzukühlen. Und da die Freibäder oft überfüllt sind, zieht es zahlreiche Menschen an Rhein, Ruhr und andere Flüsse. Doch die Polizei warnt eindringlich vor dem Schwimmen in solchen Gewässern.
Beim Schleusen von Wasserfahrzeugen kann es zu erheblichen Strömungen kommen. Durch das Füllen und Leeren der Schleusen wird ein Sog erzeugt, der auch für geübte Schwimmer gefährlich ist. Im Bereich von Wehren sind Sogwirkungen dauerhaft vorhanden. Auch Kanalspringer gehen ein schwer kalkulierbares Risiko ein, denn sie können nicht sehen, was sich unter der Wasseroberfläche verbirgt. Beim Aufprall drohen schwere Verletzungen, nicht nur durch Felsen, sondern auch durch im Wasser treibende Gegenstände, wie leere Flaschen. Aber auch andere gefährliche Objekte, z.B. Autos, Einkaufswagen oder Fahrräder wurden schon von Tauchern aus Kanälen und Seen gezogen.
Die Polizei bittet vor allem darum, auf Kinder zu achten. Denn für sie kann es auch im vermeintlich flachen Gewässer schon lebensgefährlich werden. Erst im letzten Jahr ist ein kleiner Junge in Essen beim Schwimmen gestorben.
08.01 Uhr: Wegen der angekündigten Hitze am Wochenende rät der Deutsche Wetterdienst dazu, sich lange Kleidung anzuziehen. Das klingt zunächst verrückt, hat aber einen ernsten HIntergrund. Die UV-Werte steigen ebenfalls wieder deutlich an. Viel trinken und ausreichend Sonnenschutz ist Pflicht. Außerdem verweist der DWD darauf, dass die Mittagshitze gemieden werden sollte und dass auch im Schatten lange Hosen getragen werden sollten.
6.34 Uhr:
Erneut blauer Himmel über NRW! Für heute kündigt der Deutsche Wetterdienst (DWD) Temperaturen zwischen 25 und 29 Grad an. In der Nacht kühlt es sich dann auf 19 Grad ab. Genießt den angenehmen Sommertag, bevor es Samstag und Sonntag bei über 30 Grad wieder heiß und trocken wird.
Bis zu 35 Grad sagt der DWD am Samstag und Sonntag im Ruhrgebiet und ganz NRW voraus.
Donnerstag, 27.Juni:
11.19 Uhr:
Die Abkühlung wird nicht lange andauern. Der Hochsommer hat NRW weiter fest im Griff. Auch in den kommenden Tag bleibt es nämlich vorerst sommerlich heiß, so der Deutsche Wetterdienst. Zumindest am Donnerstag und Freitag sorgt etwas kühlere Luft aus dem Nordwesten für Temperaturen knapp unter 30 Grad.
6.45 Uhr:
Nun heißt es erst einmal aufatmen. Die ganz große Hitzewelle ist vorbei – vorerst. Am heutigen Donnerstag und am Samstag wird es es wesentlich kühler als zuletzt. Doch am Wochenende müssen die Deutschen sich noch einmal auf eine neue Gluthitze gefasst machen. Dann können die Temperaturen noch einmal auf bis zu 40 Grad ansteigen.
Hier kannst du die Vorhersage von „Kachelmannwetter“ sehen
Mittwoch, 26. Juni:
20.50 Uhr: Die Stadt Dortmund hat die Bürger gebeten, beim Wässern der Straßenbäume zu helfen. „Die Jungbäume im Straßengebiet leiden bei der derzeitigen Hitze unter außergewöhnlichem Trockenstress – noch mehr als die älteren, groß gewachsenen Bäume“, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Das Tiefbauamt und die beauftragten Firmen kämen beim Wässern kaum hinterher.
Die Stadt appellierte daher an die Bürger: „Gießen Sie den Straßenbaum vor Ihrer Haustür.“ Frisch gepflanzte Bäume seien leicht an der weißen Stammschutzfarbe zu erkennen. Jeder Eimer Wasser seien eine echte Hilfe und steigerten die Anwuchschancen der neuen Bäume.
15.15 Uhr: Weil die Klimaanlagen ausgefallen seien, verkehrten einige S-Bahnen nur mit halber Länge und entsprechend halbierter Sitzplatzkapazität, sagte ein Bahnsprecher am Mittwoch. Wie viele Züge betroffen seien, könne man derzeit nicht sagen. Die S-Bahnen seien zur Reparatur in die Werkstatt gebracht worden.
17.06 Uhr: Eine Massenschlägerei im Freibad gab es nicht nur in Haltern, sondern auch am Sonntag in Dortmund. Die Polizei Dortmund sprach von einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen. Zwei Tage stürmten hier 250 Menschen nach einem Freibadbesuch auf einen Bus los. Mehr dazu liest du hier >>>
16.15 Uhr: Neuer Hitzerekord in Deutschland. Um 14:50 Uhr meldete die Wetterstation in Coschen (Berlin-Brandenburg) 38,6 Grad. Nie war es im Juni heißer in Deutschland. Bisher lag der Juni-Rekord bei 38,5 Grad im Jahr 1947.
Ob auch noch der Allzeit-Rekord fällt? „Ausschließen kann man es nicht. Aber es ist nicht das wahrscheinlichste Szenario“, sagte Andreas Friedrich vom DWD. Den Rekord in Deutschland hält das bayerische Kitzingen: Sowohl am 5. Juli 2015 als auch am 7. August 2015 registrierte der DWD an der dortigen Messstation 40,3 Grad Celsius.
>>> Die Geschichte des Tages: Polizei hält Rollerfahrer an – die Beamten können nicht fassen, was sie sehen
15.58 Uhr: Massenschlägerei in einem Freibad in Haltern am See. Die Polizei wurde am Dienstagabend verständigt, weil 10 bis 20 Personen aufeinander losgegangen waren. Vor Ort hatten sich die Kontrahenten wieder getrennt. Drei Beteiligte hatten leichte Blessuren. Zwei 15- und 16-Jährige waren mit einem 27-Jährigen am Pommes-Stand in Streit geraten.
Es sollen auch Stühle und Mülleimer geflogen sein. Beide Seiten beschuldigten sich auch mit einer abgeschlagenen Flasche gedroht zu haben. Die Polizei nahm die Personalien von zwölf Männern zwischen 15 und 27 Jahren auf. Die Befragungen mussten mit Dolmetscher erfolgen. Sie erhalten einen Platzverweis und eine Anzeige.
13.55 Uhr: In den ersten Städten wird nun schon das Trinkwasser knapp. „Wegen der anhaltenden Trockenheit kommt es zu Wasserknappheit“, berichtet die Stadt Löhne. Betroffen sind die Städte Löhne, Bad Oeynhausen sowie die Gemeinden Hüllhorst und Hille im Gebiet des Wasserbeschaffungsverbandes «Am Wiehen» mit rund 120 000 Menschen.
11.45 Uhr: Was die Hitze derzeit mit Tieren und Kindern im Auto anrichten kann, zeigt dieses Bild der Polizei Recklinghausen. „Da staunte unsere Kollegin nicht schlecht, als sie zu ihrem Auto kam. Die Parkscheibe war geschmolzen. Der beste Beweis dafür, warum Kinder und Tiere nicht im Auto bleiben sollten – auch nicht für fünf Minuten“, twitterte die Polizei.
11.25 Uhr: Jörg Kachelmann hat sich zu den Nebelschwaden geäußert, die über Münster und dem Ruhrgebiet liegen. „Man sieht Wasserdampf in der Luft. Die UV-Belastung ist auch eine reine Funktion davon. Je trockener, desto mehr Bums kommt durch. Mehr ist nicht dahinter. Ohne Sonnenschutz kommt Sonnenbrand…“
9.25 Uhr: Nicht nur in Deutschland ist es verdammt heiß. Auch andere europäische Staaten leiden unter der Hitze-Welle. So erwartet Italien morgen eine Höchsttemperatur von 40 Grad.
06.20 Uhr: Für die meisten dürfte es eine unruhige Nacht gewesen sein. Bis zu 23 Grad wurden nachts in Essen gemessen. Und auch der heutige Tag verspricht wenig Abkühlung. Bis zu 30 Grad werden heute erwartet.
Am Donnerstag und Freitag könnte es sich dann etwas abkühlen, bevor die Hitze am Wochenende wiederkommt. So kann es am Samstag schon wieder Temperaturen bis zu 36 Grad geben.
Dienstag, 25.Juni:
22.43 Uhr: Der DWD meldet am späten Abend: Am Mittwoch wird erneut mit starker Hitzebelastung gerechnet. Der Morgen soll klar und sonnig starten – im Laufe des Tages dürften die Temperaturen auf bis zu 34 Grad ansteigen.
20.32 Uhr: Zu den Orten, an denen man sich bei dieser Hitze nicht wirklich aufhalten möchte, gehört definitiv ein liegengebliebener Zug der Deutschen Bahn, in dem die Klimaanlage ausfällt. Genau dieses Schicksal ereilte am Dienstagabend Fahrgäste von gleich zwei Zügen bei Düsseldorf. Kein Wunder, dass einige von ihnen in Panik gerieten. Hier mehr zum Großeinsatz der Feuerwehr in Düsseldorf lesen >>>
19.17 Uhr: Es ist zur Zeit nicht nur brutal heiß in NRW. Auch die UV-Belastung ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes deutlich erhöht. Deshalb rät der DWD nicht nur davon ab, sich zwischen 11 und 15 Uhr im Freien aufzuhalten. Um Sonnenbrände zu vermeiden sollst du sicherheitshalber lange Hosen tragen, so der DWD.
17.25: Wegen der anhaltenden Hitzewelle hat die Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) eine wichtige Bitte. Damit die hohe Nachfrage an Wasser gestillt werden kann, möge jeder seine herumstehenden Pfandflaschen zurück in den Handel geben.
„Gerade jetzt vor der Ferienzeit sei es daher wichtig das Leergut zurückzubringen und es nicht über Wochen im Keller zu lagern“, sagt Markus Wolff, Vorstandsvorsitzender der GDB. Nur so könne das Mehrwegsystem sicher aufrecht erhalten werden.
15.53 Uhr: Wegen der hohen Waldbrandgefahr hat ein FDP-Politiker nun einen ungewöhnlichen Vorschlag. Er fordert ein Waldverbot für alle Deutschen. „Die Wälder in Deutschland sind extrem trocken, vor allem in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen“, so Forstexperte Karlheinz Busen gegenüber dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“.
14.42 Uhr: Seit 11 Uhr gilt nun auch für fast Deutschland eine offizielle Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes. Einzig Teile von Norddeutschland sind von der Warnung ausgenommen.
12.21 Uhr: Für den Wetterdienst „Wetter Online“ klärt Meteorologe Matthias Habel mit einem weit verbreiteten Irrglauben auf, der Mittagshitze: „„Der Mittagshitze folgt die Nachmittagshitze und diese ist weitaus intensiver. Während Mittagszeit befindet sich die Sonne auf ihrem Höchststand und strahlt mit der höchsten Intensität.“ Und weiter: „Das Tagesmaximum der Temperatur wird jedoch erst am Nachmittag zwischen 16 und 18 Uhr erreicht.“
Wetter in Deutschland: Drastische Maßnahme auf Autobahnen
10.47 Uhr: Die enorme Hitze sorgt auch für drastische Maßnahmen auf Autobahnen. Auf mehreren geschädigten Abschnitten der Autobahnen 9 und 38 gelten bis auf Weiteres Geschwindigkeitsbegrenzungen, wie der Chef der Landesstraßenbaubehörde, Uwe Langkammer, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Das seien Vorsichtsmaßnahmen. Hintergrund ist, dass dort die geschädigten Betondecken bei den anhaltend hohen Temperaturen abrupt aufbrechen und sich anheben könnten.
Betroffen ist etwa die A9 zwischen dem Schkeuditzer Kreuz und Halle. Dort gilt Tempo 120. Ein Limit von 100 Kilometern pro Stunde wurde für die A9 in Richtung München zwischen Naumburg und Droyßig sowie rund um Weißenfels festgelegt. Auf der A38 müssen Autofahrer in beiden Richtungen zwischen Merseburg-Süd und Merseburg-Nord langsamer fahren sowie in Richtung Leipzig zwischen Lützen und der Grenze zu Sachsen.
9.29 Uhr: So langsam nähern wir uns dem Höhepunkt der Hitzewelle. Am heutigen Dienstag werden die Temperaturen im Westen auf bis zu 36 Grad ansteigen, nur an den Küsten bleibt es etwas kühler. Und auch die Nächte bringen erst einmal keine Entspannung. Die Temperaturen sinken im Westen nur noch auf 21 Grad ab. Wetterexperten sprechen deshalb von Tropennächten. In einigen Innenstädten, sinken die Temperaturen sogar nur auf 25 Grad ab.
Und es gibt weitere schlechte Nachrichten. Die Waldbrandgefahr ist extrem hoch, im Osten wurde nun die höchste Warnstufe ausgerufen. Auch im Westen gilt mit Stufe drei eine sehr hohe Warnstufe. Alle Bürger sollten also sehr, sehr vorsichtig sein.
„Entscheidend ist, dass sich Waldbesucher der Gefährdung bewusst sind und vorsichtig verhalten. Leider Gottes ist das mit Verzicht auf Rauchen, Grillen und Feuern verbunden“, sagt Alfred Edelhoff, Experte für forstliche Gefahrenabwehr bei Wald und Holz NRW im Gespräch mit „Forstwirtschaft in Deutschland“.
Montag, 24. Juni:
22.18 Uhr: Schon am Dienstag könnte der Juni-Hitzerekord gebrochen werden: In einigen Orten in NRW werden 37 bis 38 Grad Celsius erwartet.
20.16 Uhr: Die heißesten Orte Deutschlands liegen nach Angaben des DWD am Montag auch in NRW. So wurden gegen 17 Uhr die höchsten Werte vom Aaachener Raum bis ins Emsland sowie am Rhein gemessen. Dort kletterte das Thermometer auf über 33 Grad. Tendenz in den nächsten Tagen steigend.
15.50 Uhr: Ist der Sahara-Staub mitverantwortlich für die aktuelle Rekordhitze in Deutschland? Genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Denn wie der Deutsche Wetterdienst auf Twitter berichtet, sorgen die hohen Sandkonzentrationen in der Atmosphäre dafür, dass die Sonneneinstrahlung ausgebremst wird, und es etwas kühler bleibt.
14.55 Uhr: Jörg Kachelmann warnt vor einem gefährlichen Wetter-Mythos. So teilte der Wettermann einen Artikel bei Twitter, in dem steht, dass morgens und abends lange gelüftet werden solle, tagsüber die Fenster zu schließen seien. Dazu schrieb der Experte: „Der verzweifelte Versuch, alte Menschen in ihren Wohnungen durch diesen Schwachsinn umzubringen. Sicher konsistent mit ‚back to nature‘, aber trotzdem menschenverachtend.“ >> Hier mehr dazu lesen
13.30 Uhr: Die Hitze und die damit verbundene extreme Trockenheit ist nicht nur für uns Menschen schädlich. Auch Tiere und Pflanzen leiden darunter. Das größte Problem für die Natur kommt aber auf, wenn Mensch und Hitze im Verbund wirken.
So warnt „Wald und Holz NRW“ vor erhöhter Waldbrandgefahr durch weggeworfene Zigaretten, unzulässiges Grillen und offene Feuer. „Entscheidend ist, dass sich Waldbesucher der Gefährdung bewusst sind und vorsichtig verhalten. Leider Gottes ist das mit Verzicht auf Rauchen, Grillen und Feuern verbunden“, so Alfred Edelhoff, Experte für forstliche Gefahrenabwehr bei Wald und Holz NRW.
11.43 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt aufgrund der Hitzewelle mit einer durchaus ungewöhnliche Botschaft. Denn neben der Hitze sei auch die intensive Sonneneinstrahlung extrem gefährlich. „Es muss mit einem gesundheitlichen Gefährdungspotetial aufgrund der im Freien auftretenden thermischen Bedingungen gerechnet werden. Schutzmaßnahmen für die Haut sind gleichermaßen unbedingt erforderlich.“
10.58 Uhr: Die Hitzewelle kommt immer näher. Den vorläufigen Höhepunkt erwarten Experten für den Mittwoch. Dann könnte es streckenweise wärmer als 40 Grad werden. Für Donnerstag und Freitag ist dann erst einmal Entspannung angesagt. Doch schon am Wochenende könnte die Hitze nach Deutschland zurückkehren. Ein Video zeigt das ganze Ausmaß der Hitzewelle.
„Das wird eine unerträgliche ja teils mörderische Hitzewelle sein“, sagt Dominik Jung von „wetter.net“ in einer drastischen Warnung.
07.05 Uhr: Der Hitzerekord steht auf der Kippe. Wie DWD-Meteorologen bestätigen, sei es relativ sicher, dass der Juni 2019 der heißeste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden könnte. Der bisherige Rekord lag bei 38,2 Grad und wurde 1947 in Frankfurt-Westend aufgestellt.
Verantwortlich für die Temperaturen rund um die 40 Grad-Marke ist Hoch „Ulla“ im Zusammenspiel mit einem Höhenhoch über Mitteleuropa.
Sonntag, 23. Juni
21.24 Uhr: Das Tierheim in Dortmund hatte es schon am Samstag angekündigt, nun ziehen auch andere Tierheime der Region nach: Wegen der Hitze bleiben sie geschlossen. So zum Beispiel das Tierheim Moers und das Tierheim Bochum.
Die Tiere hätten hitzefrei, viel zu stressig sei es, ihnen an diesen Tagen Besucher zuzumuten. Stattdessen stehen Ruhe und Abkühlung auf dem Plan.
20.43 Uhr: Polizei und Feuerwehr warnen wie immer bei warmem Wetter besonders eindringlich davor, Tiere oder Kinder im Auto zu lassen. Die temperaturen in einem geschlossenen Auto steigen schnell in gefährliche Regionen. In der Schweiz ist jetzt ein Hund qualvoll an Überhitzung gestorben, während sein Herrchen auf einer Veranstaltung in der Nähe war. >> Hier mehr zu dem schockierenden Fall.
13.10 Uhr: Du brauchst ein paar Tipps und Tricks gegen die Hitze? Bitte sehr!
PLANSCHEN: Aus der prallen Sonne direkt ins kühle Wasser springen? Keine gute Idee! Denn das kann gefährlich für deinen Körper sein. Wer aufgeheizt ist, sollte den Körper an die kühlere Wassertemperatur gewöhnen und lieber langsam hinein gehen.
TRINKEN: Ein guter Liter am Tag sollte es schon sein. Dann erst haben Kinder so viel getrunken, wie sie nach Meinung von Fachleuten brauchen. Am besten trinkst du Wasser. Oder auch Früchtetees oder Kräutertees, die du vorher abkühlen lässt und die nicht gesüßt sind. Falls dir das irgendwann zu langweilig wird, kannst du auch mal mit Obst oder Gemüse dein Wasser auffrischen. Zitronenscheiben geben einen leckeren Geschmack, genauso wie Gurken.
SCHLAFEN: Dein Zimmer kann bei Hitze ziemlich aufheizen. Dann wird es schwer, nachts gut zu schlafen. Deshalb halte dein Zimmer möglichst kühl. Ziehe tagsüber die Vorhänge zu oder lasse das Rollo herunter. Du kannst auch nachts ein feuchtes Tuch vors Fenster hängen. Um nicht unter der Bettdecke zu schwitzen, kannst du die Decke einfach abziehen. Nur unter dem Laken schläft es sich gleich viel angenehmer.
LERNEN: Steigt die Hitze im Klassenzimmer, ist es oft schwer, sich zu konzentrieren. Ob es dann Hitzefrei gibt oder nicht, entscheiden meist deine Schulleiterin oder dein Schulleiter. Wer Pech hat und in der Schule bleiben muss, kann sich zumindest in der Pause abkühlen. Dann hilft es zum Beispiel, sich das Gesicht mit kaltem Wasser abzuwaschen. Und vielleicht gibt es ja irgendwo ein Eis – dann steigt zumindest die Laune.
Waldbrandgefahr im Jahr 2019 steigt deutlich an
8.27 Uhr: Wie die „Rheinische Post“ berichtet, ist auch dieses Jahr die Waldbrandgefahr besonders hoch. Dies hätte die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP ergeben. Bereits vergangenes Jahr vervierfachte sich die Zahl der Waldbrände in Deutschland von 424 auf 1708. Dabei brannten insgesamt 2349 Hektar Wald.
Trauriger Anführer des Rankings: Brandenburg (512 Brände), gefolgt von Sachsen (201) und Sachsen-Anhalt (182).
Der Vorwurf des FDP-Politikers Karlheinz Busen gegenüber der „Rheinischen Post“: „Die Zahl der Waldbrände nimmt zu. Deutschland ist nur schlecht auf die kommenden Herausforderungen durch Waldbrände vorbereitet.“ In Deutschland seien die Kommunen für die Brandbekämpfung verantwortlich. Diese können sich aber häufig keine Löschhubschrauber oder Flugzeuge leisten.
Ein Umstand, auf den bereits der Essener Feuerwehrsprecher Mike Filzen nach einem Brand Ende April an der Aussichtsplattform „Korte Klippe“ in Essen verwies (hier mehr zu dem Brand). In NRW gäbe es keinen Löschhubschrauber. Bei größeren Bränden müsse bei der Bundeswehr, Bundespolizei oder anderen Bundesländern angefragt werden.
Wie das NRW-Innenministerium zuletzt mitteilte, sollen drei von sechs Polizeihubschrauber umgerüstet werden. Dafür werden Lasthaken an den Polizeihubschaubern angebracht werden, um Löschwasseraußenbehälter zu transportieren und über dem Brandherd zu entladen. (fel/db/lin/pen/göt/ak/ms)