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Werdende Eltern bitten Nachbarn, sie kostenlos zu bekochen – und werden sogar noch dreister

Werdende Eltern bitten Nachbarn, sie kostenlos zu bekochen – und werden sogar noch dreister

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Ein Pärchen aus den USA erwartet ein Kind und Leistungen von den Nachbarn. Foto: imago / Photo Alto

Wenn Menschen nach Essen fragen und sie bedürftig sind, dann wird sich keiner aufregen. Wenn allerdings werdende Eltern solch eine Bitte haben und diese dann auch noch mit dreisteren Forderungen garnieren, ist es gar nicht mehr so witzig. So geschehen in Philadelphia, USA. Twitter-Nutzer regen sich über die Unverschämtheiten des Paares auf.

Jim und Alex erwarten ein Kind. Es ist ihr Erstes. Schon vor der Geburt sind sie ganz aus dem Häuschen und bitten auf der Webseite „Meal train“ um Hilfe. Auf der Homepage können Bekannte Menschen vorschlagen, die von Nachbarn bekocht werden könnten, wenn sie sehr krank, frisch operiert sind oder gerade ein Kind bekommen haben. Doch das US-amerikanische Paar hat sich jetzt selbst zum Bekochen vorgeschlagen – und wurde deswegen bei Twitter heftig kritisiert.

Twitter-Nutzer regen sich auf: Dreiste Bitte von Eltern

„Als zukünftiger Vater habe ich gerade viele gemischte Gefühle. Da ist auf der einen Seite natürlich Freude und Aufregung, auf der anderen Seite ist aber auch große Angst da. Ich habe große Angst davor, nicht genügend Schlaf zu bekommen und deshalb nicht in der besten Verfassung zu sein, um mich um meine Frau nach der Geburt unserer Kindes zu kümmern“, begründet Jim den Hilferuf.

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Darüber berichtet die New York Post und zeigt einen Screenshot der Anzeige, die mittlerweile nicht mehr auf „Meal train“ zu sehen sei. Doch das Paar habe sich nicht nur eine kleine Mahlzeit gewünscht, nein, es macht richtig aufwendige Koch-Vorschläge wie beispielsweise Kürbis-Karotten-Eintopf mit Quinoa, geröstete Süßkartoffel-Wraps mit karamelisierten Zwiebeln und Pesto oder einen Frühstücksauflauf mit Polenta.

Das Paar brauche auch Hilfe beim Gassigehen mit dem Hund

Dazu die Notiz: „Wenn möglich, dann vermeiden wir gern Zucker und ganz einfaches Essen“. Sollte es allerdings nicht machbar sein zu kochen, freuten sie sich auch über andere Hilfe. So könnten sie auch jemanden gebrauchen, der staubsaugt, den Abwasch übernimmt oder eine Runde mit dem Hund rausgeht.

Doch gestört werden wollen die beiden dann auch wieder nicht so oft. Man solle dem zukünftigen Vater schreiben, dann stelle er eine Kühlbox in die Garage. Da könne man das Essen einfach abstellen.

Bei Twitter hat ein Nutzer, der sich JJ nennt, Ausschnitte der Anzeige veröffentlicht, die viral gingen. Er ist fassungslos. Hier kannst du dir seine Posts durchlesen:

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter / X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Was JJ am meisten wundert, ist, dass es einen Kommentar auf die dreisten Wünsche gibt – und der ist auch noch positiv: „Hey Nachbar. Wir wohnen schräg gegenüber mit einem verrückten Hund und einem drei Jahre alten Kind. Wir wissen also genau, wie hart diese Zeiten sein können und wie hart der Übergang ist. Ihr könnt auf uns zahlen. Wir bleiben in Kontakt!“

Doch andere Twitter-Nutzer sind entsetzt und reagieren so auf die unverschämte Anzeige:

  • „Ich liebe diese Vorschläge wie ‚Dunkle Schokolade (70 Prozent)‘ und ‚frische Früchte‘. Das ist nicht mal etwas, das man zubereitet, sie bitte Leute darum, ihnen Schokolade zu kaufen“
  • „Sie bekommen ein Kind, sie sind nicht krebskrank“
  • „Ich habe Krebs im Stadium vier und lebe alleine, und ich würde nie erwarten oder keinen Fremden gar darum bitten, auch nur IRGENDETWAS deratiges für mich zu machen. Diese Leute sind GESTÖRT“
  • „Der Typ hätte die ganze Zeit, die er dafür verschwendet hat, Rezeptvorschläge zu posten, besser dafür nutzen können, sich auf die Vaterschaft vorzubereiten oder einen ganzen Kühlschrank voller Mahlzeiten zu kochen“

„Ich entschuldige mich, wenn wir den falschen Weg gewählt haben“

Der Vater-in-spe ist allerdings selbst überrascht von diesen heftigen Reaktionen und sagte der New York Post: „Ich entschuldige mich, wenn wir den falschen Weg gewählt haben. Doch wenn man nicht interessiert ist, muss man auch nicht diese Webseite besuchen. So ist halt die Welt, in der wir leben.“ Er habe sich vornehmlich an Freunde und Familie wenden wollen. So habe er aber auch einen Nachbarn gefunden, der ihm helfen wolle. Das sei doch sehr freundlich. (js)