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Was die Wolken uns über das Wetter verraten

Was die Wolken übers Wetter sagen

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Foto: Thinkstock
Am Himmel tummeln sich sehr viele Wolkenarten mit weiteren unzähligen Unterarten. Welches die häufigsten sind, woran man sie erkennt und was sie uns tatsächlich über das Wetter sagen, erfahren Sie hier in unserem kleinen Wolkenatlas.

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Sind wir nicht alle Meteorologen? Ein Blick zum grau verhangenen Himmel – und die Prognose ist eindeutig: „Gleich gibt’s Regen“. Doch so einfach ist das nicht. Nicht jede graue Wolke bringt Regen, nicht jede weiße Flocke ist eine harmlose Schönwetter-Wolke. Eine kleine Wolkenkunde.

„Generell unterscheiden wir zwischen drei Wolkenstockwerken“, erklärt Andreas Neuen, Meteorologe beim Wetterdienst Meteomedia.

„Es gibt Tiefe Wolken in einer Höhe von 0 bis 3000 Metern. Dann gibt es Mittelhohe Wolken, die sich zwischen 3000 und 7000 Metern bewegen und es gibt Hohe Wolken, die in 7000 bis 13 000 Metern Höhe zu finden sind.“

Hohe Wolken – Cirrus, Cirrostratus und Cirrocumulus 

Cirrus: Federwolken, die man am blauen Himmel leicht erkennt. „Cirruswolken sind meist weiß und sehen aus wie kleine Fransen. Regen bringen sie nicht“, sagt Andreas Neuen.

Cirrostratus: Sie sind deutlich dichter als Cirrus, Der Himmel ist meist weißlich trüb. „Wer durch Cirrostratus in die Sonne sieht, erkennt einen leichten Regenbogenring um die Sonne. Dafür sind die Cirrostratus verantwortlich.“

Cirrocumulus: Kleine Flächen, die meist rein weiß sind. Sie sehen aus wie kleine Perlen am Himmel. „Für uns bedeutet das, dass der Himmel labil ist. Es könnten die ersten Vorboten eines Gewitters sein“, erklärt der Experte.

Mittelhohe Wolken – Altocumulus, Altostratus und Nimbostratus 

Altocumulus: Auf den ersten Blick ähneln sie dem Cirrocumulus. Altocumulus sind die häufig bekannten Schäfchenwolken. „Sie sehen aus wie ein Netz mit kleinen blauen Lücken. Regen bringen sie in den meisten Fällen nicht. Sie sind aber ein Anzeichen einer aufziehenden Front. Sie können aber als Schönwetter-Wolken gelten“, sagt Andreas Neuen.

Altostratus: Der Himmel ist komplett bedeckt mit einer milchigen Schicht. „Altostratus sind ein Zeichen einer aufziehenden Warmfront und sagen uns, dass es in den nächsten drei bis sieben Stunden Regen geben wird“, so Neuen. Meist kommen die Wolken dann aus Süd/Süd-West herangezogen.

Nimbostratus: Der Himmel ist vollständig bedeckt von einer grauen, dichten Wolkenschicht. Aus den Nimbostratus-Wolken fällt lang andauernder Regen. „Häufig kann man eine Entwicklung beobachten. Aus Cirrus- oder Cirrostratus-Wolken entwickeln sich Altostratus, aus ihnen werden Nimbostratus-Wolken, und es beginnt zu regnen. Ein deutliches Zeichen für eine Warmfront“, erklärt der Bochumer Meteorologe.

Tiefe Wolken – Cumulus, Stratocumulus, Stratus und Cumulonimbus 

Cumulus: Unter Cumulus-Wolken versteht man die klassischen Quellwolken am Sommerhimmel. „Sie ähneln optisch einem Blumenkohlröschen.“ Also keine Gefahr? „Bei Wachstum können aus ihnen Cumulonimbus werden. Das sind dann Gewitterwolken“, so Neuen.

Stratocumulus: Diese Wolkenart ist nicht rein weiß. In einigen Fällen können sie auch dunkler sein. „Je nach Lichteinfall sogar sehr dunkel. Die Wolken sehen fast aus wie eine Wolkenwalze oder eine Wolkenbank.“ Das wirkt bedrohlich, ist es aber nicht, denn in der Regel bringen Stratocumulus-Wolken keinen Regen.

Stratus: Diese Wolken kommen als Hochnebel daher. Vor allem im Winter trifft man sie häufig an, wenn der Himmel grau verhangen und bedeckt ist. „Sie bringen den klassischen Nieselregen zum Beispiel im November“, sagt Andreas Neuen.

Cumulonimbus: Die wohl gefährlichste aller Wolkenarten, denn sie bringen Gewitter und Starkregen. Wer weit vom Cumulonimbus entfernt ist, für den sieht die Wolke am Himmel aus wie ein riesiger Ambos. Für die Menschen unter den Wolken ist das aber nicht zu erkennen. Cumulonimbus-Wolken werden riesig und erstrecken sich über eine Höhe von 1000 bis 14 000 Metern.