Frei und mobil sein – das bedeutet es, wenn Jugendliche ohne die eigenen Eltern von A nach B fahren können. Wer sich kopfüber in den Verkehr stürzen möchte, der muss allerdings inzwischen eine ganze Stange Geld für seinen Führerschein hinblättern. Das wirkt nicht nur auf Fahrschüler und ihre Eltern abschreckend, sondern auch die Lehrenden, die den jungen Erwachsenen das Autofahren beibringen, treibt das Konzept inzwischen an den Rande des Wahnsinns. Dem 1. Vorsitzenden des Thüringer Fahrlehrerverbandes reicht es nun.
Verkehr: Fahrlehrer spricht Klartext
Autofahren ist teuer und das meint nicht nur die Anschaffung eines eigenen Pkws, regelmäßige Tankfüllungen und die Versicherung. Alleine der Weg zum Führerschein geht ordentlich ins Geld. „Die Fahrerlaubnis kostet im Durchschnitt 3.070 Euro. Das hat ein Branchenverband ausgerechnet“, heißt es in einem Bericht des Portals „Merkur“. Doch die stetig steigenden Preise sind keinesfalls die einzige Hürde zur unbegrenzten Freiheit.
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Viele Fahrschüler scheitern nämliche bereits an den Theorieinhalten oder dem praktischen Teil der Prüfung. Einige Fahrschulen versuchen ihre Schützlinge mit Simulatoren auf den Verkehr vorzubereiten, doch bereits an diesem Punkt liegt das erste grundlegende Problem, wie der 1. Vorsitzenden des Thüringer Fahrlehrerverbandes erklärt. „Simulatoren (…) mit ihrer veralteten Bildschirmtechnik, mit verpixelten Darstellungen, mit realitätsfernen Bedienelementen und mit unprofessioneller Darstellung von Lehr-Lerninhalten, die mit der Verkehrswirklichkeit nichts zu tun haben“, schreibt er in den sozialen Netzwerken. Doch auch von anderen Seiten werden den Schülern Steine in den Weg gelegt.
Fahrlehrer erhält Zuspruch
„Der Grundsatz, die Prüfung findet zu gleichen Teilen innerorts und außerorts statt, wird nicht eingehalten. Das geforderte Feedbackgespräch? Findet nicht statt“, lässt der Fahrlehrer seinem Unmut im Netz weiter freien Lauf und stößt damit auf Zustimmung in den Kommentaren.
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„Treffender kann die momentane Situation nicht dargelegt werden“, wird eine Stimme unter dem Beitrag des Fahrlehrers mit dem Titel „Das muss jetzt mal gesagt werden“ laut. „Ein ganz großes Problem ist halt, dass man gar nicht die vielen Stunden sieht, die man heute benötigt. Man sieht nur den Endbetrag und setzt damit die Anzahl der Stunden gleich, die vor 30 Jahren benötigt wurden“, rundet ein anderer die Diskussion ab.
Ob und inwiefern sich dem Problem angenommen und nach möglichen Lösungsansätzen für die Fahrlehrer und ihre Schüler gesucht wird, bleibt abzuwarten.