Den Strand und das Meer vor der Nase hat man nicht alle Tage. Umso mehr genießt man den Urlaub auf Mallorca – denn an der Playa de Palma kann nicht nur gefeiert, sondern auch im türkisblauen Wasser geplantscht werden.
Anfang Mai dürften Touristen auf der beliebten Urlaubsinsel allerdings etwas verwundert geschaut haben, als sie dieses Phänomen im Sand entdeckten: Was hat es mit den kugelrunden braunen Bällen auf sich?
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Urlaub auf Mallorca: Massenweise Kokosnüsse am Strand?
Sie sehen aus wie Kokosnüsse oder XXL-Kiwis – doch beides trifft in Wirklichkeit nicht zu. Stattdessen handelt es sich um Neptungras, im Fachjargon auch „Posidonia oceanica“ genannt. „Die Kugeln sind das Ergebnis der Wellen, die die Fäden der Pflanze in diese ebenso harmlose wie kuriose Form weben“, erklärte Andreu M. López Sastre, ein Sprecher des Rathauses der Gemeinde Llucmajor, gegenüber unserer Redaktion.
Die Pflanze sollte keinesfalls mit Algen verwechselt werden, biete im Ozean allerdings genauso viel Lebensraum für Organismen und reichere zudem das Wasser mit Sauerstoff an. Und auch außerhalb des Meeres ist Neptungras von Vorteil: So verwendete man es früher als Düngemittel in der Landwirtschaft oder in der Viehzucht als Einstreu in den Ställen.
„Dass die Posidonia-Blätter an den Stränden liegen, ist auf einen natürlichen Kreislauf zurückzuführen. Sie lösen sich von der Pflanze und werden von den Wellen ans Ufer getragen“, so der Sprecher weiter.
Experte auf Mallorca: „Sind natürlicher Schutz“
In der Vergangenheit habe man das angespülte Neptungras nicht immer komplett beseitigt. Vor allem dann nicht, wenn kein touristischer Betrieb an Land war. „Die Posidonia-Blätter, die im Winter an den Stränden liegen, sind ein natürlicher Schutz vor den Wellen und tragen dazu bei, die Erosion der Strände zu verhindern“, stellte der Fachmann klar.
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Gepflegt werden muss das Neptungras übrigens nicht – solange man es nicht komplett zerstört, regeneriere es sich immer wieder von selbst. Und darauf wird auf Mallorca großen Wert gelegt: „Die Posidonia-Wiesen stehen unter Naturschutz, das Ankern auf ihnen ist verboten!“ Wer sich nicht daran hält, müsse mit hohen Strafen rechnen.