Wer Urlaub auf Mallorca macht, sollte sich einen Spaziergang entlang der Playa de Palma nicht entgehen lassen. Von Sonnenbrillen-Helmut, über Sangria-Verkäuferinnen im Sand bis hin zu Feiernden am Ballermann.
Zwischen türkisblauem Wasser, Palmen und dem einen oder anderen Souvenirshop findet man aber auch ihn: Michel Lijnsvelt. Und wer ihn nicht sofort sieht, kann ihn definitiv nicht überhören…
Urlaub auf Mallorca: Er zieht die Passanten magisch an
„Wenn eine Gruppe vorbeiläuft, die hören mich – von der ersten bis zur letzten Person“, stellte Michel gegenüber unserer Redaktion klar. Das hat allerdings auch einen Grund: Der gebürtige Holländer arbeitet als Promoter auf der Insel, und das inzwischen schon seit zehn Jahren. Mit dem Ticket-Verkauf für Partys und Safari-Touren am Strand angefangen, ist der 36-Jährige nun seit mittlerweile sechs Jahren im Café und Restaurant del Sol in S’Arenal tätig.
„Wenn es regnet, dann stehe ich auch vor der Tür. Viele nehmen sich an solchen Tagen frei, aber ich bin immer da – die Leute müssen ja essen, egal bei welchem Wetter“, erklärte Michel. Schlechte Laune kennt der Sunnyboy nicht: „Du musst immer gut drauf sein. Du gewinnst locker 50 Prozent der Leute durch deine Sympathie und dein Auftreten – ganz egal, wie du aussiehst. Die Leute müssen auf dich zulaufen und direkt merken ‚Ah, der hat Bock auf seine Arbeit‘.“
Mallorca: Promoter wickelt Gäste mit skurrilen Sprüchen um den Finger
Und Bock auf seine Arbeit hat Michel allemal. Doch mit seinem Job ist der Holländer gerade in der Urlaubsregion nicht der Einzige: „Du musst einfach anders sein als der Rest. Und wenn du das schaffst, dann kommen die Leute gerne zu dir. Ich hab da so meine Sprüche.“ So wird Michel „beim Anlocken“ der vorbeilaufenden potenziellen Gäste ganz schön kreativ.
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„Try before you fly!“, „We have always place for the people with the happy face!“ oder „Schnitzel so groß wie ein iPad!“ lauten nur drei der zahlreichen Aussagen, mit denen Michel die Kundschaft um den Finger wickelt – oder ihnen zumindest ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Denn nicht jeder entscheidet sich für einen Besuch. „Das muss dir egal sein. Wenn du das zu persönlich nimmst, dann ist das nichts für dich“, so der Promoter.
Promoter auf Mallorca verrät: „Dann habe ich sie direkt gecatched!“
Werden Passanten unfreundlich, macht Michel sie allerdings auch auf einen respektvollen Umgang aufmerksam. Ausgeartet sei die Situation jedoch noch nie. „Auch wenn die Leute dann nein sagen, wünsche ich ihnen trotzdem noch einen schönen Tag und vielleicht bis zum nächsten Mal“, erläuterte der Wahl-Mallorquiner. Er schätze generell das Verhältnis zwischen Weitergehen und Einkehren auf 65 zu 35 Prozent ein.
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Doch auch wenn Michel stets ein breites Grinsen im Gesicht hat, ist sein Promoter-Job nicht ohne. „Acht Stunden am Stück sind schon lange, das packt nicht jeder“, erläuterte der 36-Jährige. Viel trinken und ab und zu in den Schatten wechseln seien Pflicht. Immer ein offenes Ohr ist auch von Vorteil: „Ich lerne von vielen Sprachen auch einfach ein paar Worte. Damit spreche ich die Leute in ihrer Sprache an und danach weiter auf Englisch – aber dann habe ich sie direkt schon mal gecatched!“
Urlaub auf Mallorca: Im Winter wartet die Auszeit
Ende Oktober steht für Michel dann aber erstmal der wohlverdiente Urlaub an. „Die ganze Playa ist im Winter zu – Ghost town“, verriet der Holländer. In den folgenden Monaten verbringe er die freie Zeit mit Freunden auf der Insel – und fiebert auf den kommenden März hin. Dann darf Michel nämlich wieder vor der Tür des Lokals stehen – und das als Vollblut-Promoter, durch und durch.