Nach den schlimmen Waldbränden auf der griechischen Insel Rhodos hat es nun auch die Hawaii-Inseln im Pazifik getroffen. Sowohl für Anwohner als auch für viele Touristen wurde der Urlaub auf Hawaii zum Alptraum.
Besonders heftig wüteten die Flammen auf der beliebten Urlaubsinsel Maui, wie der Bezirk am Dienstag (8. August, Ortszeit) mitteilte. Am Donnerstag hieß es in einer ersten Bilanz, dass mindestens 36 Menschen in dem Feuer ihr Leben verloren. Am Samstag (12.8.) korrigierten die Behörden die Zahl auf 80. Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, rechnet mit einem weiteren Anstieg der Opferzahl: „1960 hatten wir 61 Todesopfer zu beklagen, als ein Tsunami Big Island traf“, sagte er. Es sei „sehr wahrscheinlich“, dass die Zahl der Todesopfer dieses Mal höher liege, fügte er hinzu. Es handele sich um die wahrscheinlich schlimmste Naturkatastrophe in der Geschichte des Staats Hawaii.
Beliebte Stadt Lahaina zu großen Teilen zerstört
Tausende Einwohner seien obdachlos, erklärte Green. „Wir werden Tausende Menschen unterbringen müssen“, sagte er und fügte hinzu, dass die Behörden „zunächst 2000 Zimmer“ suchten, um den Bedarf zu decken. Zudem rief er die Bevölkerung auf, private Unterkünfte zur Verfügung zu stellen.
Verheerende Buschfeuer hatten auf der zum US-Bundesstaat Hawaii gehörenden Insel Maui die historische und bei Touristen beliebte Stadt Lahaina zu großen Teilen zerstört. Gouverneur Green zufolge waren rund 1.700 Gebäude und 80 Prozent der Stadt betroffen. Rund 11.000 Haushalte waren am Freitagmorgen (Ortszeit) laut der Webseite „poweroutage.us“ noch ohne Strom.
Urlaub auf Hawaii: Flammen brennen alles nieder
Um sich vor den Flammen zu retten, sprangen einige Menschen auf der Insel Maui sogar ins Meer. Die US-Küstenwache sprach auf Twitter davon, dass zwölf Menschen aus dem Wasser gerettet wurden. Doch zahlreiche Menschen schafften es nicht mehr rechtzeitig und verloren ihr Leben, das berichteten der ABC-Tochtersender KITV4 und das Portal „Hawaii News Now“ am späten Mittwochabend (Ortszeit) unter Berufung auf den Bürgermeister des Bezirks Maui, Richard Bissen. Das Ausmaß der Katastrophe sei noch nicht abzusehen, doch auch er rechnet mit weiteren Toten.
Viele Menschen verbinden mit Maui klares blaues Meer und einen schönen Küstenstrand, doch von dieser traumhaften Kulisse ist nicht mehr viel zu sehen. Aufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigen das vernichtende Ausmaß. Dichter Rauch hängt über dem Urlaubsparadies, ein Küstenstreifen von Maui steht in Flammen, Teile der gewöhnlich üppig-grünen Insel sind schwarz verkohlt. Bilder aus der Luft bezeugen, dass Maui derzeit mehr wie ein Kriegsschauplatz als ein Paradies für Urlauber aussieht.
Touristen sollen beliebtem Urlaubsort fernbleiben
Hawaiis Gouverneur Josh Green rät deshalb von Reisen nach Maui ab. Per Notfall-Erklärung wollten sie Touristen fernhalten. Am Mittwoch brannte es noch an drei Stellen auf Maui. Wegen des Hurrikan Doha hätte sich der Waldbrand rasend schnell ausbreiten können, so die Behörden. „Die Tatsache, dass wir in mehreren Gebieten Waldbrände haben, die indirekt auf einen Hurrikan zurückzuführen sind, ist beispiellos. Das ist etwas, was die Bewohner von Hawaii und der Staat noch nicht erlebt haben“, sagte die stellvertretende Gouverneurin Sylvia Luke.
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US-Präsident Joe Biden hat dem Bundesstaat Hawaii Hilfe der Regierung zugesagt. Die Nationalgarde und die Marine stehe den Einsatzteams zur Seite. Das Verkehrsministerium werde dabei helfen, Urlauber von Maui auszufliegen, hieß es in einer Mitteilung. Sie sollen laut dem Sender Hawaii News Now auf der Insel Oahu untergebracht werden. Dort werde ein Kongresszentrum in eine Notunterkunft verwandelt. Am Mittwoch wurden bereits zahlreiche Flüge von mehreren Fluggesellschaften nach Maui kurzfristig abgesagt. Flüge von Maui weg gebe es weiterhin, damit die Urlauber nach Hause zurückkehren können, wie CNN berichtet.