Mit ihrem neuen Werbespot hat die Sparkasse für ordentlich Verwirrung gesorgt – und zwar nicht bei den Zuschauern, sondern während der Dreharbeiten. Passend zur Frankfurter Buchmesse standen scheinbar „Frauenratgeber“ im Fokus der Werbung.
Influencerin Nike van Dinther hat sich mit Büchern wie „Männer so richtig ausnehmen“, „Volkskrankheit Kinder“ oder „Sugardaddy finden für Doofies“ in öffentliche Verkehrsmittel gesetzt und sich auf der Frankfurter Buchmesse rumgetrieben – und damit für viel Kopfschütteln und Verwirrung bei Passanten gesorgt.
Sparkasse: Bei den Dreharbeiten gab’s Verwirrung und böse Blicke
Und was genau hat die Sparkasse damit zu tun? Sie will auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen: Denn in Deutschland ist nicht nur der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen ein Problem.
Neben dem „Pay Gap“ ist der „Renten Gap“ eine wichtige und sogar viel größere Sache. Denn laut der Sparkasse erhalten Frauen in Deutschland rund 53 Prozent weniger Rente als Männer.
Wer mehr verdient kann mehr einzahlen
Dieser enorme Unterschied setzt sich aus mehreren Punkten zusammen. Wer mehr verdient kann mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und dadurch eine höhere Rente beziehen. Durch den bestehenden Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen sind Männer bereits hier besser aufgestellt.
Außerdem arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit oder geringfügigen Beschäftigungen als Männer, sind öfter in schlecht bezahlten Branchen angestellt und werden seltener Führungskräfte.
————————————
• Mehr Themen:
AfD: Björn Höcke hält Rede – dann verschlägt es ihm die Sprache
Bayern München: Foto von Uli Hoeneß zeigt drastische Entwicklung
• Top-News des Tages:
Krankenschwester mit dringender Warnung – vor dieser Krankheit!
„Supertalent“ (RTL): Jury fassungslos – RTL lüftet Geheimnis um riesigen Penis
————————————-
Auch wenn sich in allen Punkten alles gleicht, verdienen Frauen im Schnitt sechs Prozent weniger
Auch mit vergleichbaren Qualifikationen und Tätigkeiten verdienen Frauen in Deutschland der Sparkasse zufolge immer noch rund sechs Prozent weniger als Männer.
Hinzu kommt, dass Erziehungszeiten mittlerweile zwar berücksichtigt werden, Mütter oft aber länger im Beruf aussetzen, als es die zusätzlichen Rentenpunkte ausgleichen könnte. Danach kehren sie häufig nur in Teilzeit zurück, um Alltag und Berufsleben unter einen Hut zu bekommen. In der gesamten Zeit zahlt der Partner entsprechend weiter in die Rentenversicherung ein und vergrößert den Abstand weiterhin.
Sparkasse will junge Frauen dazu bringen, sich rechtzeitig mit der Altersvorsorge zu beschäftigen
Selbst wenn der Vater die Erziehung in der ersten Zeit übernimmt, sind die ersten Gründe allerdings bereits so schwerwiegend, dass es kaum einen Unterschied macht.
Und deshalb will die Sparkasse mit ihrem neuen provozierenden Werbespot junge Frauen dazu bringen, sich bereits früh um die eigene Altersvorsorge zu kümmern, damit keine Versorgungslücke entsteht – egal ob Single oder in einer Partnerschaft lebend.
„Wer in einer Partnerschaft lebt, findet Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau oft nicht so wichtig, weil der Lebensstandard von der Summe aller Einkünfte in einem Haushalt abhängt. Wichtig werden niedrigere Gehälter und Renten von Frauen oft erst dann, wenn die Beziehung auseinandergeht“, so Frau Dr. Widmann gegenüber der Sparkasse. (db)