Der Urlaub auf Rhodos ist seit dem Wochenende für viele Touristen ein wahr gewordener Albtraum! Heftige Waldbrände auf der griechischen Insel sind seit mehreren Tagen einfach nicht zu bändigen, Tausende Einheimische und Touristen müssen sich in Notunterkünften vor den Flammen retten.
Reiseveranstalter wie Tui fliegen unermüdlich Urlauber in die Heimat, doch bis dahin erlebten einigen Touristen bange und dramatische Stunden. Wie Damian V. aus Deutschland, der mit seiner Familie am Montag (24. Juli) aus Rhodos zurückkehrte und gegenüber dieser Redaktion dramatische Szenen schildert.
Urlaub auf Rhodos: Familie erlebt „traumatische“ Flucht aus Krisengebiet
Gilt Rhodos normalerweise als beliebtes Urlaubsziel, wollen viele Touristen gerade so schnell wie möglich weg von der griechischen Insel. Anhaltende Waldbrände haben schon einige Hotels zerstört, Urlauber und Einheimische mussten aus diversen Regionen fliehen.
So berichtet Damian, der mit seiner Frau und seinen zwei Kindern am Montag aus Rhodos zurückkehrte, von einer „sehr aufreibenden Flucht“ aus Hotel und Land. Die Familie legte einen „Marsch in brennender Sonne mit den Flammen im Rücken und den Hubschraubern über den Köpfen“ zurück. „Es war alles sehr chaotisch, besonders auf der Flucht war man größtenteils auf sich alleine gestellt und musste Entscheidungen treffen, ohne zu wissen, ob es die richtigen waren“, gibt der Familienvater zu.
Die anschließende Evakuierung erfolgte über Boote des Militärs, „mit Tausenden, die panisch auf die Boote wollten“ – und für den Vater die Angst, „die Kinder dabei zu verlieren.“ Schließlich wurden die Familie getrennt in zwei Auffanglagern in Schulen in Rhodos-Stadt untergebracht, bevor es endlich zurück nach Deutschland ging.
Der Urlauber ist dankbar, es heil in die Heimat geschafft zu haben, doch das Erlebte belastet die ganze Familie und muss erst einmal verarbeitet werden. „Besonders für die Kinder waren das traumatische Ereignisse mit massiver Angst“, berichtet der zweifache Vater gegenüber dieser Redaktion.
+++ Urlaub in Griechenland wegen Flammen-Inferno in Gefahr? DIESE Rechte haben Reisende +++
Urlaub auf Rhodos: „Hatten nur unsere Badesachen am Leib“
Neben dem emotionalen Ballast gilt es für die Familie auch einiges Organisatorisches zu klären. „Wir haben alles verloren. Hatten nur unsere Badesachen am Leib, da wir direkt am Pool evakuiert wurden“, so der Urlauber. Ein Handy hatten die Deutschen dabei, ansonsten mussten sie alle Sachen im Hotelzimmer zurück lassen: „Wir versuchen verzweifelt, eine Möglichkeit zu finden, die Sachen irgendwie aus dem Hotelzimmer zu bekommen. Zumindest die Sachen aus dem Safe (darunter Ausweise, Pässe, etc.).“ Damians achtjähriger Sohn sorgt sich zudem um seine Lieblingskuscheltiere, die er in seinem Bett im Hotelzimmer zurück lassen musste.
Im Flieger nach Deutschland wurde erklärt, dass man sich um die zurück gelassenen Sachen der Touristen kümmern würde, doch aktuell kann weder das geräumte Hotel noch der Reiseveranstalter Tui dazu eine Auskunft geben – wofür der betroffene Urlauber auch Verständnis hat. „Natürlich haben auch die Gesellschaften erstmal nach wie vor damit zu tun, die Menschen aus dem Krisengebiet zu holen.“
Urlaub auf Rhodos: Griechen waren für Tourist ein Lichtblick
Trotz der schwierigen Situation gibt es für den deutschen Touristen aber auch einen rührenden Aspekt, der der ganzen Familie in besonderer Erinnerung bleiben wird: die Helfer vor Ort.
Mehr aktuelle News:
So spricht der Urlauber von einer „ungeheuren Hilfsbereitschaft der Griechen, ob auf dem Marsch oder in den Schulen, wobei sie ja auch selbst betroffen waren.“ Die Helfer haben unter anderem die Kinder in den Unterkünften raus genommen zum Spielen, damit diese eine Pause von der angespannten Situation nehmen können. Außerdem brachten sie den gestrandeten Touristen Essen und „kümmerten sich aufopfernd.“ Auch Ärzte waren vor Ort ehrenamtlich tätig.
Genauso ist Damian V. den Tui-Mitarbeitern in Rhodos dankbar, „die tagelang ohne Schlaf gearbeitet haben, mit viel persönlichem Einsatz“. Er macht deutlich: „Die Menschen dort auf Rhodos haben Großartiges geleistet, trotz der schwierigen Situation.“