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Rewe setzt krasse Änderung durch – Kunden auf 180: „Kein Mensch wollte das“

Rewe macht es offiziell. Die Kunden sind darüber alles andere als glücklich, denn sie müssen sich nun gewaltig umstellen.

Frau trägt Rewe-Tragetasche
© IMAGO/Michael Gstettenbauer

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Es ist vollbracht. Rewe hat sein Versprechen wahr gemacht und die Reißleine gezogen. Jetzt ist Schluss mit dem Papier.

Schon vor Wochen hatte Rewe angekündigt, den Prospekt bald nur noch online anzubieten und die gedruckte Version einzustellen. Und nun ist es so weit. Die Kunden finden das allerdings gar nicht lustig.

Rewe schafft Prospekt ab – Kunden wütend

Rewe sagt „Bye bye“ zum gedruckten Prospekt und „Hallo“ zur Online- und App-Version. Oder auch „Hallo, direkt finden! Tschüss, lange suchen!“ So heißt es in einem neuen Werbevideo, dass der Supermarkt auf Facebook teilt. Die aktuellen Angebote findest du ab sofort nur noch im Internet oder in der Rewe-App. Passend dazu läuft im Hintergrund ein Cover vom Beatles-Hit „Hello, Goodbye“.


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„Mir gefällt der digitale Prospekt sehr gut“, kommentiert das eine Nutzerin. „Alles ohne zu vergrößern gut zu erkennen und übersichtlich. Gut gemacht.“ Doch mit ihrer Meinung steht sie zumindest mit Blick auf die weiteren Kommentare ziemlich alleine da.

Viele Kunden hätten sich den Prospekt auch noch weiterhin gewünscht. „Ich möchte den Prospekt“, kommentiert einer den Beitrag. „Kein Mensch wollte das“, meint auch ein anderer. „Jeder freut sich auf den Prospekt.“ Er würde auch immer wieder reinschauen und ihn nicht gleich in den Müll werfen. Viele drohen sogar an, deswegen den Supermarkt zu wechseln.

Prospekt-Abschaffung löst Streit aus

In den Kommentaren liefern sich der Supermarkt und die Kunden eine hitzige Diskussion. „Sehr respektvoller Umgang mit den älteren Kunden, die dadurch ausgegrenzt werden“, lautet ein oft genanntes Argument. Doch Rewe kontert: „Selbstverständlich haben wir auch an unsere ältere Generation gedacht. Aus diesem Grund werben wir für unsere Angebote nicht nur über App und Web, sondern bauen unsere Kommunikationskanäle auf TV, Radio, Plakate und Tageszeitungen aus.“

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Andere Nutzer spielen sogleich auf die Kosteneinsparungen und das Argument des Klimaschutzes an, den Rewe als Grund für die Abschaffung des Papierprospektes nennt. Gibt der Supermarkt denn auch die Ersparnisse an die Kunden weiter und ist die neue Vorgehensweise wirklich umweltfreundlicher, wollen die Kunden wissen.

Rewe verteidigt Entscheidung

So reagiert der Supermarkt: „Die Kosten, die wir einsparen, investieren wir sinnvoll – einerseits in offensive Angebotswerbung bei Tageszeitungen, im Radio und im Fernsehen und andererseits in ausgewählte Nachhaltigkeitsprojekte wie beispielsweise den NABU-Klimafonds“.


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Zum Thema Klimaschutz liefern die Kunden allerdings noch ein weiteres Argument: Stromverbrauch. Der sei ja wohl beim Nutzen des Handys, Tablets und Co. höher als beim Blättern durch den Papierprospekt. Da grätscht der Supermarkt gleich dazwischen. „Ohne Papierprospekt sparen wir jährlich mehr als 73.000 Tonnen Papier, 70.000 Tonnen CO2, 1,1 Millionen Tonnen Wasser und 380 Millionen kWh Energie ein. Und was nicht hergestellt wird, muss auch nicht recycelt werden!“

Klar ist letztendlich, dass viele Kunden den Prospekt bereits jetzt vermissen. Doch sie müssen sich wohl oder übel daran gewöhnen, die Angebote online nachzuschauen. Denn Rewe wird sicherlich keinen Rückzieher machen.