Wer sich denkt, dass Lebensmittel schon jetzt teuer genug sind, der wird noch ein blaues Wunder erleben. Mehrere Experten gehen zurzeit davon aus, dass das Einkaufen im Supermarkt bei Rewe, Edeka und Co. demnächst noch mehr kosten dürfte.
Der bisherige Preisanstieg sei nur die Spitze des Eisbergs. Auf die Kunden von Rewe, Edeka und anderer Supermärkte dürfte noch einiges zukommen.
Rewe, Edeka und Co.: Werden Lebensmittel noch teurer? – Experten: „Das Schlimmste kommt erst noch“
Du lieber Himmel, bei den Prognosen müssen sich die Verbraucher aber warm anziehen. „In Deutschland dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als 10 Prozent anziehen“, so der Handelsexperte Aurélien Duthoit vom Kreditversicherer Allianz. Im Durchschnitt entspreche das etwa 250 Euro mehr pro Kopf innerhalb eines Jahres – on top.
Tatsächlich seien die Preise im Einzelhandel noch günstig im Vergleich zu den Preisen der Hersteller. Doch diese „Verzögerung“ dürften die Händler bald aufholen. „Das Schlimmste kommt auf die Haushalte also erst noch zu“, warnt Duthoit.
Inflation und Umsatzrückgang seit der Corona-Pandemie hätten den Markt mächtig unter Druck gesetzt. „Insofern dürften die Preissteigerungen zeitnah und in hohem Maße auf die Verbraucherpreise durchschlagen.“
Rewe, Edeka und Co. appellieren an Hersteller – Preisanstieg unvermeidbar?
Eine Umfrage des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) ergibt, dass bereits neun von zehn Einzelhandelsunternehmen weitere Preiserhöhungen bei Nahrungs- und Genussmitteln planen. Als Grund dafür würden sie unter anderem die höheren Energiekostenn und die steigenden Rohstoffpreise nennen. Auch bei der Landwirtschaft dürfte sich die mehr als angespannte Lage infolge des Ukrainekrieges erst nach der Ernte im nächsten Jahr entspannen, wie der Deutsche Bauernverband prophezeit.
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Gleichzeitig würden die großen Handelsketten versuchen, die Inflation bei Lebensmitteln für die Kunden abzudämpfen. Edeka-Chef Markus Mosa appelliert immer wieder an die großen Markenhersteller, bei den Preiserhöhungen nicht zu übertreiben. Vor allem sollen sie sich an der momentanen Situation nicht bereichern. Edeka sei daher immer wieder in Verhandlungen mit den Herstellern. Unvermeidbare Preisaufschläge dürften nicht nur auf die Verbraucher abgewälzt werden, so sähe es auch Rewe-Chef Lionel Souque. (dpa/mbo)