Primark wird nächstes Jahr erstmals Filialen in Deutschland dichtmachen und Zara hat bereits mehrere Standorte hierzulande geschlossen.
Aber was ist der Grund für diesen Trend, von dem offensichtlich nicht nur Primark und Zara, sondern noch viele weitere Bekleidungsunternehmen betroffen sind?
Primark und Zara schließen erste Filialen – DAS ist der Grund
Viele Geschäfte haben die Corona-Krise nicht überlebt. Auch an Primark und Zara ging die Pandemie nicht spurlos vorbei. Darum werden die Bekleidungsunternehmen, wie so viele andere auch, demnächst Filialen in Deutschland schließen.
Während Zara bereits in den vergangenen Monaten mehrere Zweigstellen dichtgemacht hat, geht es für Primark im nächsten Jahr los. Auch H&M musste im vergangenen Jahr acht Filialen schließen. Galeria Karstadt Kaufhof sogar insgesamt 60 und 2023 sollen noch weitere folgen. Ohne staatliche Unterstützung hätte das Unternehmen nicht überlebt.
Primark und Zara haben mit DIESEM Problem zu kämpfen
„Die Pandemie hat viele Handelsunternehmen, insbesondere im Non-Food-Bereich, in eine wirtschaftliche Notlage gebracht“, sagt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer beim Handelsverband Deutschland (HDE). „Monate im Lockdown und die anschließenden 2G- und 3G-Beschränkungen haben Kundenfrequenzen und Umsätze einbrechen lassen.“
Und die Kunden seien auch jetzt, zwei Jahre später, noch nicht in ausreichender Anzahl zurückgekehrt. „Wir hatten im ersten Quartal 2022 – trotz der durchweg offenen Läden – nur rund 50 Prozent der Innenstadt-Frequenzen von 2019“, so Wirtschaftswissenschaftler Gerrit Heinemann. „Eine viel beachtete Studie von Accenture spricht bereits von einem Jahrzehnt des Zuhauses.“
Primark, Zara, H&M und Co: Immer mehr Filialen schließen – DAHIN geht der Trend
„Nach einem Rückgang von rund 30 Prozent im Jahr 2020 kam 2021 noch einmal ein Minus von 20 Prozent hinzu“, resümiert der Experte. „Damit hat sich der stationäre Fashion-Handel seit 2019 mehr als halbiert.“ Doch nicht nur die Fashion-Branche ist betroffen. So zieht sich zum Beispiel der Elektrofachhändler Conrad komplett aus dem Offline-Geschäft zurück.
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Allgemein ginge der Trend immer mehr Richtung Online-Handel, so Heinemann. „Der Online-Handel kommt nach meinen Berechnungen bei Non-Food bereits auf 26,7 Prozent Anteil, bei Bekleidung sogar auf über 50 Prozent“, zitiert ihn „Focus“. Das Angebot verschwände nicht, es werde nur verlagert – von den Geschäften in den Innenstädten ins Netz. (mbo)