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Penny mit irrer Aktion – doch die geht nach hinten los: „Das kann ja ’ne Woche werden“

Penny hat in einer Aktionswoche an den Preisen geschraubt – allerdings zum Unwissen vieler Kunden und auch einiger Mitarbeiter.

Kunde packt ins Regal bei Penny
© Penny

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Mutig von Penny! Statt mit billigen Discounter-Preisen machen die Märkte in dieser Woche mit teureren Produkten Schlagzeilen. Seit Montag (31. Juli) verkaufen über 2.000 Penny-Filialen mehrere Artikel zu einem teils doppelt so teuren Preis wie vorher.

Die sogenannten „Wahren Kosten“ sind ein gewagtes Experiment, bei dem den Kunden die Umweltbelastungen der ausgewählten Produkte gezeigt, vorgerechnet und auch für eine Woche berechnet werden sollen. Sehr zum Schreck einiger Kunden – aber auch Mitarbeiter.

Penny erhebt Umweltzuschlag

„Das kann ja ’ne Woche werden“, befürchtete Kassiererin Frau Jantschke aus der Duisburger Penny-Filiale am Sternbuschweg. Und so fing diese auch bereits am Montag holprig an. Es sollte der erste Aktionstag der „Wahren Kosten“-Woche sein. Vom 31. Juli bis 5. August will das Unternehmen einen „Umweltausgleich“ für neun Produkte erheben. Damit soll Bewusstsein für die Umweltbelastung bei der Produktion und beim Transport der Artikel geweckt werden.


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Allerdings lässt zumindest am Duisburger Standort wenig darauf schließen. Bis auf eine Info-Tafel vor dem Eingang hängen im Geschäft selbst keine Schilder und auch die neuen Produkte sind noch mit den alten Preisen ausgewiesen. Was ist denn hier los?

Schild vor Penny-Eingang
Lediglich dieses Schild zeigt seit Montagmorgen allen Penny-Kunden, was hier vor sich geht. Foto: DER WESTEN/Marie Bonnet

Kunde erlebt böse Überraschung

Eines der neun Produkte ist der Maasdamer Käse in Scheiben von Lindenhof. Statt 2,49 Euro kostet der nun für eine Woche 4,84 Euro – inklusive Zuschlag für Klima, Wasser, Boden und Gesundheit. Den hatte sich am Morgen ein Kunde in den Einkaufswagen gelegt, an der Kasse aber eine böse Überraschung erlebt, als dort der aktuelle Preis aufblinkte.

ArtikelVerkaufspreis in Euro„Wahre Kosten“-Aufschlag in Euro„Wahre Kosten“-Aufschlag in ProzentAktionspreis in Euro
Naturgut Bio Fruchtjoghurt1,190,37311,56
Naturgut Bio Käsescheiben 2,191,51693,70
Naturgut Bio Mozzarella1,290,63491,92
Naturgut Bio Würstchen3,292,07635,36
Penny Zukunftsbauer Fruchtjoghurt1,19, 0,99 (Preis kann je nach Filliale variieren)0,4538/451,64/1,44
Lindenhof Maasdamer2,492,35944,84
San Fabio Mozzarella0,890,66741,55
Mühlenhof Wiener3,192,82886,01
Food For Future Schnitzel Vegan2,690,1452,83
Quelle: Penny

„Das ist natürlich gar nicht lustig“, zeigte die stellvertretende Filialleiterin Fr. Steinbach gegenüber unserer Reporterin Verständnis. Was sie jedoch nicht verstehen kann, ist, wieso ihr niemand über diese Aktionswoche Bescheid gegeben hat. Sie selbst habe es nur über die App am selben Morgen erfahren.

Penny-Mitarbeiter ahnungslos

Für ihre Filiale gab es am Morgen noch keine neuen Schilder und auch kein internes Schreiben informierte die stellvertretende Leiterin über die Aktionswoche. Erst nachdem unsere Reporterin sie im Laden darauf ansprach, verständigte sie die Bezirksleitung. Doch auch die tappte im Dunklen.

Erst nach weiteren Telefonaten versprach der Bezirksleiter, neue Schilder für die Filialen anzufertigen, die dann noch am gleichen Tag verschickt, ausgedruckt und in den Filialen gegen die jetzigen ausgetauscht werden sollen. Bis dahin könnten die Kunden jedoch weiterhin unwissend durch die Filiale schlendern und unverhofft teure Produkte in ihren Warenkorb legen.


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Wir haben deshalb bei Penny nachgehakt, was da los ist. Allerdings wurden wir von einer Pressesprecherin vertröstet. Sie könne auch nicht sagen, wieso den Mitarbeitern und Leitern der Filialen die entsprechenden Informationen fehlten. Es habe intern umfassende Rundschreiben und Mitteilungen gegeben. Man müsse nun intern nachforschen, was zu den Missverständnissen geführt habe.