Am Montag (14. Februar) sind im Raum München zwei S-Bahnen im Bereich des S-Bahnhofs Ebenhausen-Schäftlarn zusammengestoßen.
Bei dem Unfall im Landkreis München wurden mehrere Personen verletzt – ein Mann (24) kam ums Leben. Nun gibt es eine mögliche Erklärung, wie es zu dem Unfall gekommen sein könnte.
München: S-Bahnen zusammengestoßen – ist das die Unfallursache?
Bei einem Frontalzusammenstoß zweier S-Bahnen im Landkreis München sind am Montag ein Mensch getötet und 18 weitere verletzt worden, zu denen auch die beiden Lokführer gehören. Die Bahnen stießen gegen 16.35 Uhr in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn zusammen, berichtete der Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums, Andreas Franken.
Bei dem tödlich Verunglückten handelt es sich um einen 24-jährigen Mann aus Afghanistan. Er war als Passagier in einer der S-Bahnen. Die restlichen Fahrgäste konnten, wenn auch verletzt, aus den Zügen gerettet werden. Ein Großteil von ihnen wurde zur weiteren Betreuung ins Kloster Schäftlarn gebracht. Neben den 18 Verletzten wurden rund 80 weitere Fahrgäste medizinisch untersucht, erläuterte Franken.
Die Ursache war am Montag noch völlig unklar gewesen. Nach ersten Erkenntnissen waren die beiden Züge südlich von München in entgegengesetzter Fahrtrichtung unterwegs. In dem Bereich ist die Bahnstrecke eingleisig. Nun gibt es neue Erkenntnisse.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte: „Für technisches Problem gibt es derzeit keinerlei Anzeichen.“ Damit scheint es menschliches Versagen gewesen sein. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll ein S-Bahn-Lokführer zwei folgenschwere Fehler begangen haben. Zum einen soll er trotz rotem Haltesignal losgefahren sein, kurz danach nach einer Notbremsung ohne Rücksprache seine Fahrt fortgesetzt haben.
Laut BR24 wurden die Fahrtenschreiber beider Triebwagen sichergestellt. Zudem seien bereits mehrere Menschen von der Polizei zum Unfallhergang vernommen worden, so der Polizeisprecher
München: Hubschrauber eilt zum Unfallort
Nach Angaben eines Sprechers der ADAC-Luftrettung zählte die Besatzung des ADAC-Hubschraubers „Christoph Murnau“ zu den ersten Einsatzkräften am Unglücksort. Der Hubschrauber habe aber nur in etwa 300 Meter Entfernung landen können, weil das Gelände am Unglücksort keine Landung zugelassen habe, sagte er.
Die ADAC-Luftretter hätten dann aus dem stark beschädigten Zugteil vier bis fünf Schwerverletzte geborgen. Insgesamt seien dann zwar sechs Rettungshubschrauber aus Deutschland und Österreich vor Ort im Einsatz gewesen, die Verletzten seien aber letztlich mit Rettungsfahrzeugen in die Kliniken gebracht worden, erläuterte der ADAC-Sprecher.
—————
Weitere News:
Kaufland ruft Lebensmittel zurück – es sollte nicht gegessen werden
ZDF wagt ganz neues Konzept – „Ein Meilenstein“
Deutsche Bahn: Endlich! Neuer ICE 3neo bietet Kunden jetzt DAS
—————
Bayerns Ministerpräsident äußert sich zum Unglück
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte nach dem Unglück seine Betroffenheit auf Twitter. „Das sind schreckliche Nachrichten“, schrieb Söder am Montagabend. „Wir trauern mit den Angehörigen und wünschen allen Verletzten des S-Bahn-Unglücks schnelle Genesung.“
Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) fuhr am Abend an den Unglücksort. „Ich bin tief betroffen, weil ja so viele Menschen Leid erfahren“, sagte sie. Das Wichtigste sei jetzt, dass die Verletzten und Angehörigen betreut und unterstützt würden. Zu möglichen Konsequenzen wollte sie sich nicht äußern. „Wir müssen erst mal die Unfallursache feststellen. Wenn wir die kennen, können wir daraus die Schlussfolgerungen ziehen.“.
Auch die Bahn drückte ihr Bedauern aus. „Den Angehörigen der Unfallopfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung“, sagte Heiko Büttner, Chef der S-Bahn München. Zudem richtete die DB eine Telefonhotline für Angehörige und Betroffene ein (0800 3111 111). (gb mit dpa)