Wer etwas mehr Zeit mitbringt und die Produkte in den Lidl-Regalen etwas genauer unter die Lupe nimmt, kann sich insbesondere in der Wein-Abteilung schnell verlieren. Ob für einen gemütlichen Abend mit Freunden oder einen ganz besonderen Anlass – wer sich ab und zu in der Wein-Abteilung wiederfindet, kennt auch das ein oder andere Unternehmen, dessen Produkte der Discounter in seinen Regalen beherbergt.
Auf die Produkte dieses spanischen Weinproduzenten müssen Kunden jedoch vielleicht bald verzichten, denn das Unternehmen scheint insolvent zu sein. Doch das ist längst nicht der einzige Grund, wieso viele Kunden derzeit schockiert sind, denn diese heftigen Vorwürfe haben den Weinproduzenten besonders schwer getroffen.
Lidl-Produkt geht es an den Kragen
Die Rede ist von Marqués de la Concordia Family Wines (MCFW). Der Weinproduzent ist nämlich der Größte seiner Art in ganz Spanien, dem Land, welches neben Frankreich und Italien zu den größten Weinproduzenten in ganz Europa gehört.
Aus dem Handelsregister geht nun hervor: Bei einem Umsatz von knapp 33 Millionen Euro hat MCFW im Jahr 2022 bereits mehr als 64 Millionen Euro Schulden gesammelt. Das konnte kurz über lang gar nicht mehr gut gehen.
++ Lidl mit großer Änderung in den Filialen – Kunden müssen sich komplett umstellen ++
Doch neben der Insolvenzkrise schocken neue Informationen die treuen Lidl-Kunden. Mehreren Berichten zufolge läuft derzeit ein Verfahren, in dessen Rahmen geklärt werden soll, „ob die Pleite auf betrügerisches Missmanagement zurückzuführen ist“, wie das Medium „Chip.de“ zuletzt berichtete. Einem ehemaligen Geschäftsführer der Muttergesellschaft wird nämlich vorgeworfen, er hätte eine satte Summe von 45 Millionen Euro veruntreut.
Weitere Themen:
Die Insolvenz von MCFW regt derzeit in Spanien eine Diskussion darüber an, wie rentabel die Rioja-Herstellung überhaupt noch ist. Immerhin: Besonders der Norden des Landes hat bereits seit Jahren mit einer immensen Überproduktion zu kämpfen. Lidl-Kunden, die zugleich auch Wein-Liebhaber sind, müssen sich daher wohl darauf einstellen, dass sich die Auswirkungen der MCFW-Insolvenz künftig bei ihrem Einkauf bemerkbar machen.