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Edeka: Unglaubliche Verschwendung! Unverkaufte Schokolade wird einfach zerstört

Unfassbar, wie bei Edeka mit nicht verkaufter Schokolade umgegangen wurde. Von einem großen Hersteller wurde Ware einfach zerstört.

Edeka
© IMAGO / ITAR-TASS / Collage DER WESTEN

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Ein ganz übler Fall von Lebensmittelverschwendung. Schokolade gehört zu den Lebensmitteln, die sich besonders lange halten. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist hier wirklich kein Indiz dafür, ob die Süßigkeit noch gut ist oder nicht. Da reicht es schon, an der Tafel zu riechen oder sie zu probieren. Und hat sich das Fett nicht vom Kakao getrennt, ist sie meist genießbar. Dennoch wurden etliche Schokoladentafeln bei Edeka systematisch zerstört, sobald sie auch nur in die Nähe des MHD kamen.

Ein Geschäftsleiter von 16 Edeka-Filialen in Nordhessen wurde eines Tages vom Außendienst einer angesehenen Herstellerfirma überrascht. Die Mitarbeiter zückten in seinen Geschäften plötzlich Kartonmesser und ritzen damit durch die Verpackung in die Schokolade. So konnte er die Ware nicht einmal mehr rabattiert verkaufen. Einzelfälle, ja, aber steckt nicht mehr dahinter?

Edeka: Schokoladen-Hersteller zerstört eigene Ware

Die Vorgehensweise des Schokoladenherstellers Lindt in einigen Supermarktfilialen sorgte für Aufruhr. Die mutwillige Zerstörung von Ware, die sich teils noch vor Ablauf des MHDs befindet, konnte der Geschäftsleiter nicht verstehen. „Die haben mit einem Kartonmesser oder einem Kuli sämtliche Schokoladen und Pralinen so aufgeschlitzt, dass nicht nur die Verpackung, sondern auch die Ware zerstört wurde“, berichtete er nach einem Besuch des Außendienstes von Lindt & Sprüngli gegenüber „T-Online“. „Wie kann man das machen? Lebensmittel einfach so vernichten.“

Allein 25 Waren in einer Filiale hatten die Außendienstler so behandelt. Und das entgegen der Vorgabe der Politik, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in deutschen Supermärkten und Co. um die Hälfte zu reduzieren. Bislang hätte der Geschäftsführer die Ware noch reduziert verkaufen oder spenden können. Doch nun hieße es vom Außendienst, zum Wohle der Gesundheit sei das nicht mehr möglich.

Edeka-Leiter „maßlos wütend“

„Die Verantwortung geht doch auf uns über“, so der verwirrte Geschäftsmann. Das Argument sei bei den Firmenangestellten aber auf „taube Ohren“ gestoßen. „Das hat mich maßlos wütend gemacht.“ Er bezeichnete das Vorgehen als Eigentumsbeschädigung. Allerdings bekäme er auch eine Entschädigung für die zerstörte Ware. Dennoch sei es absolut nicht tragbar und stünde laut seinen Angaben auch nirgends in den Verträgen, die er mit Lindt abgeschlossen hätte.

Er vermutete, dass Lindt aus Umsatzgründen keine rabattierte Ware verkaufen wolle. Kunden würden dann die Produkte nicht mehr zum Vollpreis kaufen wollen, sei seine Einschätzung. Und das Gesundheitsargument zöge sowieso nicht. „Alles, was bei uns zerstört wurde, war sogar noch mindestens eine knappe Woche vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum.“ Und auch das sei kein „Wegwerfdatum“, wie es das Bundesernährungsministerium klarstellt.

Der Geschäftsleiter bezeichnete die Handhabe von Lindt als „Frechheit den Endverbrauchern gegenüber“. Es könne nicht sein, dass die Firma lieber ihre Ware wegschmeiße, als sie an willige Kunden für etwas weniger Geld zu verkaufen. „Auf der einen Seite sitzen vor unseren Läden Leute mit einer Dose in der Hand, weil sie sich kein Brot kaufen können. Oder wir haben Kunden mit geringen Budgets, die sich freuen, wenn sie mal für kleines Geld etwas Schönes mitnehmen können. Und auf der anderen Seite diktiert uns die Industrie, dass wir einwandfreie Lebensmittel zu entsorgen haben. Das ist Unsinn.“

Lindt reagiert auf Vorwürfe

Lindt selbst hat auf der eigenen Webseite auf den „Einzelfall“ reagiert, es sei keine „gängige Praxis“, Lebensmittel zu vernichten. „Ware, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ist, wird regulär von uns aus dem Handel genommen, um die Warenfrische und Qualität für Konsumentinnen und Konsumenten konstant zu gewährleisten“, heißt es dort. Allerdings werde diese trotzdem noch verkauft – jedoch über die „Lindt Factory Outlets“.


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„Lediglich ein geringer Teil der Ware, der kurz vor MHD steht, verbleibt beim Händler und wird durch unseren Vertrieb als verkaufsunfähig gekennzeichnet.“ Zu dieser Praxis gehöre ausdrücklich nur das Durchstreichen des EAN-Strichcodes und eine Markierung mit einem Edding. Das Durchschneiden gehöre nicht dazu. Denn so könnten die Händler die Ware nicht für wohltätige Zwecke spenden. Lindt schiebt damit die Verantwortung für den Einzelfall auf die Mitarbeiter. Die hatten jedoch gegenüber dem Supermarktleiter angegeben, die Anweisung zu dem Verfahren käme „von oben“, so „T-Online“.