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Edeka und Netto: „Skandalöser“ Fund in Produkt, bei dem es niemand geahnt hätte

Für Kunden von Edeka, Netto und Co. herrscht jetzt bittere Gewissheit. Bei diesem beliebten Alltagsprodukt hätten sie das nicht erwartet.

Netto
© IMAGO/imagebroker

Sechs Fakten über Edeka

Edeka gehört zu den größten Lebensmittelkonzernen in Deutschland. Die Ursprünge des Unternehmens liegen mehr als 100 Jahre zurück.

Eine unerwartet hohe Belastung mit Stoffen wie Glyphosat und Glufosinat hat sich bei einem Produkt herausgestellt, das fast jeder in der Küche hat und ständig benutzt. Die Ergebnisse des renommierten Verbrauchermagazins Öko-Test lassen nicht nur, aber vor allem Kunden und Edeka und Netto aufhorchen.

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Es geht um Paprikapulver. Das enthält oft mehr als nur den gewünschten pikanten Geschmack. Öko-Test hat kürzlich eine Untersuchung von 33 edelsüßen Paprikapulvern durchgeführt und bedenkliche Ergebnisse erhalten. Fast die Hälfte der Gewürzproben wurde aufgrund eines erhöhten Pestizid-Gehalts negativ bewertet. Dass das in der EU verbotene Glufosinat reihenweise auftaucht, „ist schon skandalös“, schreibt Öko-Test.

Das Breitbandherbizid steht im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen und Kinder im Mutterleib zu schädigen.

Edeka und Netto: 23 Pestizide in Paprikapulver

Bei Öko-Test stachen besonders zwei Produkte heraus, die mit einer alarmierenden Zahl von 23 nachgewiesenen Pestiziden die Grenzwerte sprengten und für Aufsehen sorgten. Die Waren stammen aus den Supermarktregalen von Edeka und Netto. Diese und weitere Gewürze sind die Schattenseite des Lebensmittelhandels, bei der selbst namhafte Einzelhandelsketten mit ihren preiswerten Produkten auffallen.

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Das Spektrum der untersuchten Gewürze umfasste eine Preisspanne von 0,79 Euro bis 5,21 Euro pro 50 Gramm, ohne dass sich ein direkter Zusammenhang zwischen Preis und Pestizid-Belastung abzeichnete. Interessant: Unter den konventionell produzierten Paprikapulvern befand sich nur ein einziges Produkt, das mit „sehr gut“ bewertet wurde. Dagegen konnten ökologisch hergestellte beziehungsweise Bio-Paprikapulver mit durchwegs positiven Bewertungen glänzen.

Pestizid-Wirkung noch nicht ausreichend erforscht

Als überdurchschnittlich sauber hervorgehoben und mit „sehr gut“ bewertet wurden folgende Produkte:

  • Alnatura Paprika edelsüß (Alnatura)
  • Bio Primo Paprika edelsüß (Müller)
  • Biolotta Gewürze Paprika edelsüß (Hartkorn)
  • Edora Paprika edelsüß (Edora Gewürze)
  • Gut Bio Paprika edelsüß (Aldi Nord)

Auf der anderen Seite des Spektrums befinden sich Produkte, die unter anderem wegen hoher Pestizid-Belastung als „ungenügend“ eingestuft wurden:

  • Carst Paprika edelsüß (Netto)
  • Gut & Günstig Paprika edelsüß (Edeka)
  • Ja! Edelsüß Paprika (Rewe)
  • K-Classic Paprika edelsüß (Kaufland)
  • Kania Paprika edelsüß (Lidl)

Dazu gehören auch höherpreisige Varianten von Marken wie Hartkorn, Just Spices und Tegut. Das Verbrauchermagazin Öko-Test unterstreicht, dass zwar einzelne Pestizid-Rückstände in geringer Menge nicht zwangsläufig gesundheitsschädlich seien. Das Problem der Mehrfachrückstände und möglicher Wechselwirkungen verschiedener Pestizide sei aber bisher zu wenig erforscht.


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Die Erklärung für die hohe Belastung scheint in den Anbaumethoden der Paprika selbst zu liegen: Monokulturen, hoher Wärme- und Wasserverbrauch und der Zusammenschnitt diverser Anbauquellen beim Endprodukt, so das Magazin mit Verweis auf Informationen des Bundesamts für Verbraucherschutz.

Diese Untersuchung von Öko-Test lässt Supermarkt-Kunden – nicht nur von Edeka und Netto – einmal mehr über die Herkunft und Behandlung von Lebensmitteln nachdenken, selbst bei so alltäglichen Artikeln wie Gewürzen.