Es ist eine Schlagzeile, wie man sie in den Krisenjahren mit Corona-Pandemie, Ukranie-Krieg, Inflation und steigenden Energiepreisen nur allzu oft gehört hat: Kleinere Unternehmen, die auf eine jahrelange Tradition zurückblicken können, kommen an ihre finanziellen Grenzen – und müssen Insolvenz anmelden.
Und wenn diese Unternehmen normalerweise auch große Supermärkte wie Edeka, Rewe und Co. beliefern, dann fällt selbst dem Otto-Normal-Verbraucher beim Wocheneinkauf auf, dass einige Betriebe zurzeit mächtig zu kämpfen haben.
So auch in diesem Fall: Vor einiger Zeit hat es einen Getränkehersteller aus Deutschland erwischt, der sein Geschäft bereits seit 75 Jahren betreibt und mehrere Edeka-Filialen beliefert.
Edeka: Lieferant muss Insolvenz anmelden
Die Rede ist von der Altenburger Destillerie GmbH aus der gleichnamigen Stadt Altenburg in Thüringen. Am 20. Dezember 2023 musste das Unternehmen die Reißleine ziehen: Wegen der steigenden Energiekosten und der unsicheren Wirtschaftslage meldete man Insolvenz an.
Das bekamen natürlich alle internationalen Lieferpartner zu spüren, die bisher Spirituosen aus Altenburg bezogen. Rund 180 verschiedene Liköre, Schnäpse und weitere Genussgetränke verkaufte die Altenburger Destillerie in ganz Europa, sogar bis in die USA.
Aber natürlich gehörten auch die regionalen Edeka-Filialen in Thüringen zu den Abnehmern. „Edeka hat unsere Ware im Sortiment und unterstützt uns beim Testen von neuen Getränken und Süßwaren“, zitiert „Ruhr24.de“ den Chef der Destillerie, der in seinem Betrieb rund 30 Mitarbeiter zählt.
Edeka-Kunden werden es bemerken
Doch auch die Edeka-Kunden werden die Krise im Betrieb bemerken. Denn nicht mehr alle Produkte der Altenburger Destillerie sind in den Regalen des Supermarktes zu finden – das erklärte Rolf Rombach, der zuständige Anwalt im Insolvenzverfahren, im Gespräch mit der „Ostthüringer Zeitung“.
Mehr News:
„Eine momentane Neuerung ist es, dass wir uns von den Eigenmarken getrennt haben, wie beispielsweise Produkten von Edeka. Es gab auch noch einen sehr hohen Fertigwarenbestand, der Stück für Stück reduziert werden soll“, erklärt Rombach. Heißt: Spirituosen, die Händler als Eigenmarke gemeinsam mit der Destillerie entwickeln, sind erstmal weg vom Fenster.
„Das Hauptaugenmerk sind nun die Hausmarken, auf die sich die Altenburger Destillerie jetzt konzentriert“, erläutert Anwalt Rombach – und nennt mit „Den Schwarzgebrannten“ direkt ein Beispiel.