Eine gute Nachbarschaft ist etwas Großartiges. Was kann es besseres geben, als sich mit den Menschen zu verstehen, die im selben Haus wohnen? Als nette Geste nehmen viele Hausbewohner auch gern mal das DHL-Paket des Nachbarn an. Doch, Vorsicht: Unter Umständen kann das sogar teuer für dich werden!
Du nimmst regelmäßig Pakete von DHL und Co. für deine Nachbarn an? Dann solltest du jetzt besser weiterlesen, denn das ist nicht immer so eine gute Idee! Nimmst du für eine andere Person eine Sendung an, wird laut Gesetz eine Geschäftsführung ohne Auftrag angenommen. „Ich bin dann verpflichtet, das Paket so zu handhaben, wie es das Interesse meines Nachbarn erfordert“, erklärt Rechtsanwalt Harald Rotter vom Deutschen Anwaltverein gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Dabei hafte man schon für „leichte Fahrlässigkeit“.
DHL: Lass dir bei Abholung den Ausweis zeigen
Was du auf keinen Fall machen solltest: Das für den Nachbarn angenommene Paket vor seine Haustür stellen! Sollte das Paket verloren gehen oder beschädigt werden, kannst du im Ernstfall dafür zur Verantwortung gezogen werden.
Ein weiteres Problem: Wer das Paket annimmt, muss im Zweifel die Rechnung zahlen. Mögliche zivilrechtliche Ansprüche stellt der Absender an den letzten namentlich bekannten Empfänger des Päckchens. Deswegen gilt: Wenn du den Nachbarn, für den du das Paket angenommen hast, nicht kennst, lass dir bei der Abholung vorsorglich einen Ausweis zeigen.
Mehr News:
DHL: Paket wird nicht abgeholt – was tun?
Und was ist eigentlich, wenn das Paket gar nicht erst abgeholt wird? „Dann muss ich meine Nachbarin in Verzug setzen“, sagt Rotter. Bedeutet: Freundlich darauf hinweisen, dass du ein Paket von der Person zuhause hast. Setze dabei eine Frist, bis wann die Sendung bei dir abgeholt werden muss. Ist diese Frist abgelaufen, dann haftest du nur noch für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit, falls mit dem Paket irgendwas passiert, schreibt das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. So ein kleiner Freundschaftsdienst kann also schnell böse enden.