Nach 150 Jahren endet ein Service bei der Deutschen Post. Ab den 1870er Jahren waren Telegramme stark verbreitet und auch international möglich. Ab dem 31. Dezember 2022 hat es sich damit nun erledigt.
Die Deutsche Post erklärte, dass das Produkt zum Ende des Jahres eingestellt wird. Alle Termine für 2023 sind deaktiviert.
Deutsche Post stellt Service endgültig ein
Um 3 Uhr am 31. Dezember war’s das für den Telegramm-Service. Die Zustellung erfolge dann noch am selben Tag. Danach sei es nicht mehr möglich, einen Auftrag für ein Telegramm einzureichen.
Nach eigenen Angaben ist die Deutsche Post eines der wenigen Postunternehmen auf der ganzen Welt, das bisher überhaupt noch ein Telegramm-Produkt anbiete. 12,90 Euro kostet ein Telegramm. Darin enthalten sind lediglich 160 Zeichen. Für bis zu 480 Zeichen muss man 18,35 Euro hinblättern. Und wer noch mehr schreiben will, zahlt 5,25 Euro für je 200 weitere Zeichen.
Der Grund für die Entscheidung sei ein Rückgang der Nachfrage. Während sich die Postmitarbeiter freuen werden, dass sie eine Aufgabe weniger haben, dürften es wohl auch die Kunden verschmerzen.
170 Jahre alte Kommunikation
Mit dem Telegramm verschwindet damit auch ein etwa 170 Jahre altes Kommunikationsmittel, das weltweit lange als schnellste Art galt. So wurden in ganz knappen Zeilen besonders wichtige politische oder militärische Nachrichten übermittelt. Später kamen dann auch private Mitteilungen, wie etwa Hochzeiten oder Geburten, dazu.
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Laut „Die Welt“ rechnete die Post im Jahr 2000 bundesweit mit etwa 70.000 Telegrammen, die verschickt wurden. Zehn Jahre zuvor waren es noch 1,675 Millionen Telegramme und 1978 sogar 13 Millionen. Zu diesem Zeitpunkt wurden Telegramme sogar noch am selben Tag durch spezielle Boten zugestellt. Durch die Verbreitung der Handys und SMS wurde die Nachfrage nach dieser Expresszustellung immer weniger.