Aus und vorbei, und das nach mehr als 62 Jahren. Die Deutsche Post hat sich zu einem drastischen Schritt entschlossen: Die innerdeutsche Briefbeförderung per Flugzeug wurde eingestellt.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (28. März) startete das letzte Flugzeug mit Briefen an Bord von Berlin nach Stuttgart. Kurz zuvor waren in Hannover, München und Stuttgart Flieger gestartet. Nun ist diese Ära für immer vorbei.
Deutsche Post: Schluss nach über 62 Jahren
Die Deutsche Post verzichtet künftig auf die Transportflugzeuge, um Kosten und den CO₂-Ausstoß zu senken. „Wir beenden die Ära der Briefnachtflüge mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, so Betriebschef der Brief- und Paketsparte Marc Hitschfeld. Er erklärt, dass der „Brieftransport per Flugzeug innerhalb Deutschlands in Zeiten des Klimawandels nicht mehr zu rechtfertigen“ sei.
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Das liege unter anderem daran, dass es bei Briefen nicht mehr diese Eilbedürftigkeit wie noch vor Jahrzehnten gibt. Das Ende der deutschen Luftpost ist laut ihm „eine gute Nachricht für die Umwelt“. Künftig werden Briefe auf den bekannten Routen in Deutschland aus Gründen der Nachhaltigkeit ausschließlich auf der Straße transportiert.
Empfänger müssen länger warten
Sowohl in der Politik als auch in weiten Teilen der Bevölkerung ist man sich einig, dass die schnelle Zustellung der meisten Briefe bereits am nächsten Werktag nicht mehr zu den Kernelementen der postalischen Grundversorgung gehört. Schließlich sinkt der Zeitdruck der Behörde durch die neueren Kommunikationswege wie E-Mails und Handy-Nachrichten.
Das demnächst in Kraft tretende „Postrechtsmodernisierungsgesetz“ sieht längere Brieflaufzeiten vor – wie sie in den meisten EU-Ländern längst üblich sind, so die Deutsche Post in ihrer Pressemitteilung. So könnten einige Bürger zukünftig etwas länger auf ihre Briefe warten.
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Mit dem Nachtluftpostnetz gehe auch „ein Stück Postgeschichte zu Ende, mit dem
sich im Laufe der Jahrzehnte viele Post-Beschäftigte identifiziert haben“, so Hitschfeld. Seit 1961 sorgten die Flieger am Himmel dafür, die Briefe rechtzeitig an ihre Empfänger zu bringen. Mit der Einstellung der Nachtflüge sinkt der CO₂-Ausstoß pro Brief nach Angaben des Unternehmens um gut 80 Prozent.