Kunden der Deutschen Bahn müssen sich erneut auf große Reise-Einschränkungen einstellen. Wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Montag mitteilte, geht der Arbeitskampf weiter.
Denn die Deutsche Bahn habe die Forderungen der GDL nicht erfüllt. Pendler müssen sich jetzt auf neue Streiks einstellen. Die beginnen schon in dieser Woche – und sollen deutlich länger andauern als die letzten beiden Streiks.
Deutsche Bahn: Neue Streiks – GDL spricht Klartext
„Wir haben kein Angebot bekommen, dass mit Zahlen, Daten, Fakten arbeitet”, sagte GDL-Chef Claus Weselsky bei bei einer Pressekonferenz am Montag in Frankfurt.
Die Deutsche Bahn habe sich „keinen Millimeter im von ihr selbst verschuldeten Tarifkonflikt“ bewegt. Stattdessen hätten Manager der Deutschen Bahn die GDL diskreditieren wollen „mit inhaltsleeren Scheinofferten und fadenscheinigen Desinformationskampagnen willfähriger Politiker“, klagt Weselsky an.
Ein weitere Streik für die GDL offenbar die einzige Antwort. Und der soll nach Angaben der Lokführergewerkschaft schon am Donnerstag im Personenverkehr beginnen.
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Das ist die Deutsche Bahn:
- die Deutsche Bahn AG wurde am 1. Januar 1994 gegründet
- entstand aus der Fusion der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn der DDR
- beschäftigt rund 338.00 Mitarbeiter (Stand: Dezember 2020)
- Umsatz 2020: 39,9 Milliarden Euro
- Vorstandsvorsitzender ist Richard Lutz
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Deutsche Bahn: GDL-Streik – das musst du wissen
Der Güterverkehr soll bereits am Mittwoch ab 17 Uhr bestreikt werden. Am Donnerstag um 2 Uhr nachts sollen dann auch die Angestellten der Deutschen Bahn im Personenverkehr ihre Arbeit niederlegen.
Pendler werden den Arbeitskampf lange zu spüren bekommen. Denn der Streik soll nach GDL-Angaben erst in der kommenden Woche enden – in der Nacht von Montag auf Dienstag um 2 Uhr. Geregelter Zugverkehr wird demnach erst am Dienstagmorgen wieder möglich sein.
Noch ist unklar, ob es einen Streik-Schwerpunkt geben wird oder ob die Lokführer bundesweit ihre Arbeit niederlegen.
Deutsche Bahn wehrt sich gegen Vorwürfe
Die Deutsche Bahn wehrt sich jedenfalls vehement gegen die Vorwürfe der GDL. Die würde aus Sicht der GDL mit der angekündigten dritten Streikwelle „völlig überziehen“. Der Streik sei „durch nichts gerechtfertigt“, weil die Deutsche Bahn ihr Tarif-Angebot weiter verbessert habe.
Man sei bereit die Löhne um 3,2 Prozent zu erhöhen, wie von der GDL gefordert in zwei Schritten bis 2023. Außerdem habe die Deutsche Bahn eigenen Angaben zufolge eine Corona-Prämie in Aussicht gestellt. Für die GDL offenbar nicht konkret genug.
Deutsche Bahn kündigt maximale Kulanz an
Der Deutschen Bahn bleibt jetzt vorerst nichts anderes übrig, als erneut an einem Notfallfahrplan zu arbeiten. Am Dienstag soll es Informationen dazu geben, welche Fernverkehrszüge im Streikzeitraum verkehren.
Das Ziel: Etwa ein Viertel der Fernverkehrszüge und 40 Prozent der Regio- und S-Bahnen sollen verkehren. Wer seine Reise lieber auf die Zeit nach dem Streik verschieben will, der könne seine Reise flexibel bis zum 19. September nachholen. (ak)