Fast dreieinhalb Jahre hielt uns das Coronavirus auch in Deutschland auf Trab. Viele dürften sich noch deutlich an Lockdowns, Quarantäne-Regeln, Selbsttests und Co. erinnern. Und der Spuk ist noch lange nicht vorbei, wenn es nach Experten geht.
Derzeit ist die Corona-Variante EG.5, auch „Eris“ genannt, auf dem Vormarsch. Im Herbst dürfte sie die Krankheitswelle neben anderen Varianten wieder ordentlich befeuern und für Ausfälle in sämtlichen Bereichen sorgen. Doch welche Schutzmaßnahmen sollte man jetzt ergreifen? Und muss man sich wieder mit Selbsttests, Masken und Co. eindecken?
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Coronavirus: Auf diese Symptome musst du achten
„Eris“ ist nur eine von vielen Corona-Varianten, die schon jetzt wieder in Umlauf sind. „Wir müssen sicherlich davon ausgehen, dass mit dem Ende des Sommers und nach einer Phase mit sehr niedrigen Fallzahlen die Zahlen wieder steigen werden“, wird Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, gegenüber der Welt deutlich.
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Dabei sei eine Infektion mit dem Coronavirus nach wie vor an den erkältungstypischen Symptomen, darunter Kopf- und Muskelschmerzen, Müdigkeit, Husten, Fieber, Schüttelfrost oder auch Kurzatmigkeit erkennbar. Bei vielen geht die Ansteckung auch mit einem Geschmacks- und Geruchsverlust einher. Wer solche Symptome aufweist, sollte sich nach Möglichkeit selbstständig in Isolation begeben und für drei bis fünf Tage zu Hause bleiben. Doch ob es sich wirklich um das Coronavirus handelt, finden Betroffene nach wie vor nur mit Selbsttests heraus.
Selbsttests auch bei Virusvarianten wirksam?
Besonders wer Kontakt zu einem nachweislich Infizierten hatte, sollte sich mindestens einem Selbsttest unterziehen – und das schon ab dem ersten Tag nach dem Kontakt. Eine Testpflicht gibt es derzeit nicht. Genauso wenig wie den Anspruch auf eine kostenlose Untersuchung auf Covid-19 in Deutschland. Doch Ärzte können in ihren Praxen nach wie vor Tests durchführen, wenn ein schwerer Verdacht besteht. Die Kosten übernehmen weiterhin die Krankenkassen.
Einfacher ist es dagegen, sich zu Hause selbst zu testen. Nach wie vor sind Selbsttests in Drogerien, Apotheken oder online erhältlich. Viele dürften sich aber in den vergangenen Jahren auch gut mit den kleinen Testkits eingedeckt haben und werden diese bei einer Ansteckung im Spätsommer oder Herbst nutzen.
Doch Vorsicht: Dabei solltest du auf das Verfallsdatum achten. Denn auch für die Tests gibt es eine Mindesthaltbarkeit. Ist der Test abgelaufen, kann das vor allem den Teststreifen und die beigefügte Flüssigkeit beeinflussen und zur Unwirksamkeit führen. Ist dein Selbsttest allerdings noch haltbar, so kannst du ihn auch bei den neuen Varianten einsetzen.
Impfungen, Masken und Co.: DAS musst du wissen
Eine Pflicht zum Tragen einer Schutzmaske in öffentlichen Räumen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen sowie Bussen und Bahnen besteht derzeit noch nicht. Wer sich allerdings vor der drohenden Herbst-Welle schützen will, dem rät die Verbraucherzentrale NRW schon jetzt dazu, sich wieder mit Masken auszustatten. Allerdings haben auch diese ein Ablaufdatum, was unbedingt beachtet werden sollte.
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Auch eine Impfpflicht ist in Deutschland derzeit noch nicht vorgesehen. Die Verbraucherschützer raten jetzt allerdings Risikogruppen wie Rentnern zu einer Auffrischungsimpfung (auch Booster genannt) oder Erst-Impfung mit dem neuen Corona-Impfstoff, der an die aktuellen Virus-Varianten angepasst wurde. Dieser ist kostenlos in Arztpraxen, bei Betriebsärzten und Apotheken erhältlich.
Doch wie sich die Lage im Herbst entwickeln wird, können selbst Experten derzeit noch nicht mit Sicherheit voraussagen. Erste Arbeitgeber oder auch Schulen wappnen sich bereits für den Ernstfall.
„Wir erwarten den Herbst und Winter mit einer gewissen Anspannung“, räumt Andreas Kleber, Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, etwa gegenüber der „Hessenschau“ ein. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist schon vor dem kommenden Winter besorgt über den Anstieg der Corona-Fälle in mehreren Ländern. Die Experten raten deshalb schon jetzt zu vorbeugenden Schutzmaßnahmen wie Räume regelmäßig lüften, Hände desinfizieren und in vollen Räumen Maske tragen.