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Berlin: Kunden wüten gegen Café – denn DIESE Menschen haben hier keinen Zutritt

Berlin: Kunden wüten gegen Café – denn DIESE Menschen haben hier keinen Zutritt

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In Berlin sorgt ein Cafe für ordentlich Wirbel und heiße Diskussionen in den Sozialen Netzwerken. (Symbolbild) Foto: imago images / Westend61

Berlin. 

Dieses Café in Berlin sorgt für erhitzte Gemüter. Der Grund: zwei Metallpoller. Die stehen nämlich vor der Eingangstür des kleinen Cafés im Stadtteil Moabit.

Ein Bild auf Twitter von der Konstruktion sorgte für heftigen Wirbel und hitzige Diskussionen. Für viele senden die Poller in Berlin nämlich eine katastrophale Botschaft.

Berlin: Bild auf Twitter löst Shitstorm aus

„Wow, Poller in der Tür gegen Kinderwagen und Rollstühle. Ich glaub, das ist wirklich Moabits unsympathischstes Café“, schrieb ein Nutzer auf Twitter und postete ein Bild der beiden Metallstangen vor der Eingangstür. Damit trat er eine Welle der Emotionen und Kommentare los, mit der er selbst nicht gerechnet hatte.

https://twitter.com/AlbrechtSelge/status/1201815481147101184?ref_src=twsrc%5Etfw

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Die Poller sorgen für erhitzte Gemüter. Völlig empathielos und unsensibel gegenüber Menschen mit Behinderung und Kindern sagen die einen, während die anderen auf das Recht der Besitzerin hinweisen, den Eingang zu ihrem Café so zu gestalten, wie sie es wolle. Doch so einfach ist diese Regelung mit der selbstständigen Gestaltung gar nicht.

Benachteilungsverbot regelt Zugang zu Gebäuden

Seit dem 1. Mai 2002 gibt es nämlich ein Benachteilungsverbot: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

Darin heißt es, dass Lebensbereiche „allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar“ sein müssen.

In dem Café gibt es für Rollstuhlfahrer lediglich einen Zugang über den Hinterhof – einer Nutzung in allgemein üblicher Weise entspricht das nicht. Doch eigentlich sollen sich die Poller gar nicht gegen Rollstuhlfahrer richten.

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Laut Aussage des Twitter-Nutzers habe ihm die Betreiberin des Cafés darauf angesprochen nämlich entgegnet, sie wolle damit verhindern, dass Mütter mit ihren Kinderwagen hereinkämen. Rollstuhlfahrer würden wegen der Stufe ja eh nicht durch die Tür kommen.

Weiter soll sie dem verdutzten Mann entgegnet haben: „Na, springen Sie doch auf den Zug auf und schreiben eine Bewertung ins Internet.“

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Ambivalente Google-Bewertungen

Dort tobt bei den Google-Bewertungen des Cafés in den vergangenen Tagen eine regelrechte Bewertungs-Schlacht zwischen Befürwortern und Gegnern der Pöller. Eine Auswahl der neuesten Bewertungen mit einem Stern:

  • „Seit neuestem sind Menschen mit Behinderung oder mit Baby(wagen) nicht mehr gewünscht! Eine derart offensichtlich-dreiste Abgrenzung habe ich selten irgendwo gesehen.“
  • „Wo sind wir mittlerweile angekommen, dass in Café Eingängen Metallpfeiler stehen um Rollstuhlfahrer und Kinderwägen auszuschließen. Einfach traurig.“
  • „Schöner Laden, frei nach dem Motto: Behinderte und Kinder bleiben bei uns draußen. Wer geht da hin?“
  • „Behinderte und Mütter dürfen hier kein Kaffee und Kuchen zu sich nehmen. Das ist dem Betreiber selbst zu entscheiden aber konstruktive Werbung ist dies sicherlich nicht… Ganz schön Fies!“

Doch einige Reaktionen zeigen auch Verständnis für die Aktion der Betreiberin. Sie ergreifen Partei für das Café:

  • „Genau richtig, das Konzept und die Umsetzung. Wenn Helikopter-Mutti unbedingt mit Kind Kuchen essen will, dann kann man den Plastikpanzer auch vor der Tür lassen und das Kind so mitnehmen.“
  • „Ein wundervoller Laden. Guter Kaffee, richtig guter Kuchen und freundliches Personal. Lassen Sie sich nicht von dem Hexenjägern täuschen die einmal ein Bild auf Twitter gesehen haben.“
  • „Lasst euch nicht unterkriegen! Wer keine Schilder lesen kann und auch auf Bitten des Betreibers nicht reagiert muss mit solchen Konsequenzen leben.“

Der Twitter-Nutzer selbst wollte mit seinem Posting nicht für einen Shitstorm für das Café sorgen, wie er angibt. Er schreibt, er wünsche der Betreiberin „keine Beschimpfungen, keine Pleite, sondern Einsicht, was den Umgang mit Menschen angeht“. (dav)