Monatelang haben Bahn-Reise und Pendler gezittert. Immer wieder gab es Warnstreiks, die jedoch meist nur einen Tag andauerten. Jetzt macht die Lokführer-Gewerkschaft GDL in der Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Bahn und weiteren Bahn-Unternehmen Ernst.
97 Prozent der GDL-Mitglieder hatten in einer Urabstimmung für unbefristete Streiks gestimmt. Ganz so dramatisch wird es erst einmal nicht. Trotzdem wird der jetzt bevorstehende, mehrtägige Streik vielen Bahn-Kunden das Leben schwer machen.
Wir berichten über die aktuellen Entwicklungen während des Bahnstreiks in einem Newsblog.
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Donnerstag, 11. Januar
22.40 Uhr: Der Streik der GDL geht am morgigen Freitag in den dritten und damit letzten Tag. Doch erst mit Betriebsstart am Samstagmorgen soll der Zugverkehr wieder wie gewohnt laufen, wie die „Hessenschau“ berichtet.
7 Uhr: Tag zwei des Bahnstreiks – und erneut sind die allermeisten Bahnhöfe menschenleer. Nur vereinzelt fahren Züge ein, Pendler nutzen Auto oder bleiben gleich im Home-Office. Am Freitagabend soll der dreitägige Streik endlich enden.
Mittwoch, 10. Januar
18.55 Uhr: Wird Weselsky jetzt Deutsche-Bahn-Chef?
Kurz vor dem Streik lässt GDL-Chef Claus Weselsky mit einer interessanten Aussagen aufhorchen. Könnte der Streik-Anführer in Zukunft die Konkurrenz von der Deutschen Bahn anführen? Mehr dazu bei im Artikel findest du hier.
11.32 Uhr: In den sozialen Medien sorgt der Bahnstreik für teils heftige Reaktionen. Die Kritik richtet sich aber in den meisten Posts nicht gegen die Bahn, die bis zuletzt versucht hatte, den Streik gerichtlich verbieten zu lassen. Stattdessen werden immer wieder die Lokführergewerkschaft GDL und deren Chef Claus Weselsky verbal angegriffen – so wie in diesen beiden Posts auf „X“ (vormals Twitter). „Wir hassen alle Weselsky“, heißt es da zum Beispiel besonders drastisch.
Über Weselskys Zug-Panne haben wir schon am Dienstag ausführlich berichtet:
Bahnstreik rollt an – ausgerechnet ER muss die DB-Pleite schon jetzt ausbaden
9.38 Uhr: GDL-Chef Weselsky droht schon mit nächstem Streik
Der Bahnstreik wird bis zum Freitag 18 Uhr andauern. Doch im ZDF-Morgenmagazin kündigte GDL-Chef Claus Weselsky bereits eine mögliche Fortführung an. „Wenn nichts kommt bis Freitag, machen wir eine Pause und gehen in den nächsten Arbeitskampf.“ Weselsky kritisierte das jüngste Angebot der Deutschen Bahn. Neben mehr Geld gehe es der GDL vor allem auch um eine Reduzierung der Arbeitszeit der Schichtarbeiter bei vollem Lohn.
7.30 Uhr: Wer Probleme hat von A nach B zu kommen, für den bleibt noch eine letzte Alternative (hier mehr dazu).
6.04 Uhr: Guten Morgen! Der Bahnstreik hat seit heute morgen 2 Uhr offiziell angefangen. Die Beschäftigten der Deutschen Bahn sowie der Eisenbahnunternehmen Transdev und City-Bahn Chemnitz haben ihre Arbeit niedergelegt. Noch ist es auf der Straße verhältnismäßig leer. Doch Pendler, die auf die Bahn angewiesen sind, bekommen die Auswirkungen bereits zu spüren.
Der Bahnverkehr ist jedoch nicht komplett zum Liegen gekommen. Ob ein Fern- oder Regionalzug fährt oder nicht, lässt sich über die Bahn-App oder die Internetseite der Bahn einsehen. Außerdem wurde eine Streik-Hotline (08000 99 66 33) für individuelle Auskünfte eingerichtet.
Dienstag, 9. Januar:
22.32 Uhr: Der Bahnstreik hat noch gar nicht richtig begonnen, da muss eine Person ihn bereits ausbaden: Ausgerechnet GDL-Chef Claus Weselsky! Was genau dahintersteckt, liest du hier>>>
20.39 Uhr: Es ist bittere Realität! Ab Mittwochfrüh, 2 Uhr, müssen sich auch Pendler im Personenverkehr auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Schon jetzt treibt die Meldung einige DB-Kunden an den Rande der Verzweiflung! „Kann mir jemand helfen, wie ich wegen des Streiks in Deutschland von Vianna nach Brüssel Midi komme?“, fragt so etwa ein ausländischer Reisender am Dienstagabend verzweifelt auf X (ehemals Twitter). „Aufgrund des Streiks können viele unserer Züge nicht fahren. Bitte werfen Sie einen Blick auf unsere Verbindungen, die für morgen verfügbar sind“, sollte schnell die ernüchternde Antwort des Konzerns folgen.
Andere Reisende dagegen stellt die Ticketregelung aufgrund des Bahnstreiks derzeit vor Herausforderungen. „Hallo @DB_Bahn ist das Ticket vom 12.1.24 auch erst im April nutzbar? Es wird keine Dauer angegeben. Und wie bekomme ich meine Sitzplatzreservierung zurück, erst nach der Fahrt im April über die Fahrtgastrechte in der App?“, fragt so etwa eine Kundin. „Hey, das ist möglich und die Sitzplatzreservierung kannst du problemlos in einem DB Reisezentrum erstatten oder umbuchen lassen“, folgt prompt die Antwort der Deutschen Bahn. Die Reisende kann ihre Wut kaum zurückhalten: „Nur im Reisezentrum??? Wer geht denn noch in Reisezentrum heutzutage?“ Diese Frage müssen sich jetzt wohl auch zahlreiche weitere Reisende stellen.
19.57 Uhr: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL kann wie geplant stattfinden. Das Hessische Landesarbeitsgericht in Frankfurt hat am Dienstagabend einen Antrag der Deutschen Bahn auf eine Einstweilige Verfügung gegen den Streik abgelehnt.
19.22 Uhr: Der GDL-Streik im Güterverkehr der Bahn hat begonnen! Wie ein Sprecher des bundeseigenen Konzerns am Dienstagabend bestätigte, haben die ersten Lokführer um 18 Uhr ungeachtet einer noch ausstehenden Gerichtsentscheidung die Arbeit niedergelegt.
18.40 Uhr: Wird der dreitägige Arbeitskampf Bewegung in die festgefahrenen Tarifgespräche bringen? Das bleibt offen – allzu große Hoffnungen sollten sich frustrierte Bahnreisende aber nicht machen. Denn die Tarifparteien liegen weit auseinander, echte Gespräche führt man derzeit nicht.
13.38 Uhr: Bahnstreik bringt Kreuzfahrt-Passagiere in Bedrängnis
Der drohende Bahnstreik von Mittwoch bis Freitag betrifft längst nicht nur Pendler auf dem Weg zur Arbeit. Auch Kreuzfahrt-Urlauber von Aida und „Mein Schiff“ könnten jetzt in die Röhre schauen, wenn sie nicht handeln und umplanen. Denn erfahrungsgemäß nutzen viele Kreuzfahrt-Passagiere die Bahn, um zu ihrem Schiff zu gelangen. Welche Schiffe beziehungsweise Abfahrten aktuell betroffen sind, liest du hier.
12.14 Uhr: Gericht entscheidet am Nachmittag
Alle Blicke sind am Dienstagnachmittag (9. Januar) gespannt nach Frankfurt gerichtet. Dort entscheidet sich, ob Deutschland ein tagelanges Bahn-Chaos bevorsteht. Hintergrund: Mit einem Eilantrag hatte die Deutsche Bahn versucht, den Bahnstreik gerichtlich verbieten zu lassen. Doch in der ersten Instanz am Arbeitsgericht in Frankfurt scheiterte die Bahn. Das Unternehmen ging umgehend in Berufung. Die finale Entscheidung soll nun am Dienstagnachmittag fallen, dann hat das Landesarbeitsgericht Hessen das letzte Wort. Wie Bahn und GDL jeweils für ihre Positionen argumentieren, liest du hier ausführlich.
Bahnstreik: Reiseveranstalter mit kurioser Rabatt-Aktion
10.45 Uhr: Rabatt-Aktion während des Bahnstreiks
Die meisten Bahn-Kunden schauen mit Wut und Unverständnis auf den bevorstehenden Bahnstreik. Doch ein Reiseveranstalter nutzt die Gelegenheit, um ausgerechnet in dieser Situation werbewirksam ein irres Rabatt-Angebot rauszuhauen. An den drei Streiktagen gibt es fünf Prozent Nachlass – wenn Kunden einen Code eingeben, der auch noch als kleine Spitze gegen GDL-Gewerkschaftsboss Claus Weselsky angesehen werden darf. >>> Wie man an den Rabatt kommt, liest du hier ausführlich.
Mehr Themen:
10.25 Uhr: Bahnkunden können Geld zurückbekommen
Nach vier kurzen Warnstreiks bei der Deutschen Bahn innerhalb der letzten Monate steht Hunderttausenden Fahrgästen jetzt eine besonders heftige Situation bevor. Der aktuelle Bahnstreik fällt nämlich deutlich länger aus. Da ist es gar nicht mal so leicht, eine geplante Fahrt zu verschieben, wie es die Deutsche Bahn empfiehlt. Welche Rechte Bahn-Kunden haben, in welchen Fällen es Geld zurück gibt und wo der Bahnstreik vielleicht doch nicht so heftig ausfällt, haben wir hier in einem separaten Artikel zusammengetragen.